Namibia: Regierung kompensiert Farmer für Löwenschäden

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Die namibische Regierung hat in den besonders betroffenen Regionen Zambesi, Kavango West und Kavango Ost Entschädigungen an Farmer für in diesem Jahr bislang eingetretene Schäden durch Löwen bezahlt.

Mit Elektrozaun vor Löwen geschützter Viehkral in Damaraland/Nambia (Foto: Rolf D. Baldus)

Insgesamt wurde ein Betrag von 16.000 Euro ausgezahlt.

Mit der in den letzten Jahren angestiegenen Zahl der Raubtiere steigen auch die Schäden. Farmer bezeichnen die Kompensationen als zu gering. Sie würden auch zu spät ausgezahlt. Die Viehhalter in den betroffenen Regionen haben meist nur wenige Tiere, auf die sie für den Lebensunterhalt der Familien angewiesen sind.

Die Tageszeitung „Namibian“ berichtet, dass in einigen Gebieten die Bevölkerung Angst hat, nachts noch aus dem Haus zu gehen. So hätte in dieser Woche ein Rudel von 12 Löwen nachts versucht, in einen Kral einzudringen. Die Tiere hätten dann den Bauer angegriffen, als dieser versuchte, sie zu vertreiben. In Einzelfällen haben Betroffene in Selbsthilfe auch Löwen abgeschossen.

Bei einem Schadensfall prüfen Beamte der Wildschutzbehörde vor Ort den Vorgang. Gezahlt wird nur, wenn erforderliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden sind. Die Landwirte fordern deshalb, die Regierung solle Zaunmaterialien kostenlos zur Verfügung stellen.

Vielerorts stehen staatliche Stellen unter erheblichem Druck der Bevölkerung, aktiv zu werden. Positiv wirkt sich allerdings die Existenz der Hegegemeinschaften („Conservancies“) aus, da dadurch Einnahmen aus Jagdtourismus erzielt und verteilt werden. Auch die Wildschadenszahlungen werden in der Regel über die Conservancies geleitet.

rdb

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