In Spanien ringt die Politik um ein neues Tierschutzgesetz. Eingebracht wurde es von der linksradikalen Podemos-Partei.
Jagd mit Vorstehhunden auf Rothühner in der Region Arágon. Wenn es im zukünftigen Tierschutzgesetz nicht zu Sonderregelungen für die Jagd mit Hunden kommt, könnte dies zu erheblichen Einschränkungen der Jagd führen. (Quelle: Rolf D. Baldus)
Eine erste Gesetzesreform gab es bereits zu Jahresanfang. Nun wird ein einheitliches nationales Tierschutzgesetz vorbereitet.
Die Gesetzgebung bringt zweifellos sinnvolle und notwendige Verbesserungen im Tierschutz mit sich. Allerdings könnte es zahlreiche Einschränkungen für die Jagd mit Hunden beinhalten, wenn sämtliche Hundehaltung über einen Kamm geschoren wird. So enthält das Gesetz beispielsweise das Verbot, mehr als fünf Hunde gleichzeitig zu halten. Hundeführer auf den Monterias führen jedoch in aller Regel kopfstarke Meuten. Hunde, die nicht getrennt gehalten werden, müssten kastriert werden. Auch die Falknerei befürchtet erhebliche Behinderungen.
Bislang wird zwischen Jagdhunden und sonstigen Hunden noch unterschieden. Das Ministerium für Landwirtschaft will auch weiterhin Sonderregelungen für die Jagd beibehalten. Doch die spanische Tierlobby möchte nach Möglichkeit alle Jagd mit Hunden unmöglich machen und findet dafür in der linken Koalitionsregierung Unterstützer.
Die Jägerschaft traut dem Braten nicht. Mehr als 150.000 Jägerinnen und Jäger sowie Bauern und weitere Vertreter des ländlichen Raums versammelten sich am 20. März in Madrid zu einer machtvollen Kundgebung und demonstrierten gegen das geplante Gesetz. Der Protest ging allerdings weit über die Jagd hinaus und setzte sich generell für die Erhaltung ländlicher Lebensweisen ein. Man befürchte, auf dem Lande von der Politik „erstickt“ zu werden, hieß es. Der Präsident kümmere sich mehr um Tierrechte und überzogenen Umweltschutz als die Zukunft des ländlichen Raums.
rdb