Österreich: Aus für die Frühjahrsjagd auf Schnepfen

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Für den Jagdverband von Niederösterreich ist die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) nicht nachvollziehbar.

Waldschnepfen sind auch ein köstliches Lebensmittel (Foto: Dieter Köppel)

Die Richter haben einer Klage der Europäischen Kommission stattgegeben. Die Frühjahrsbejagung der Schnepfe in Niederösterreich verstoße gegen die EU-Vogelschutzrichtlinie.

„Die lange Tradition der Frühjahrsbejagung in Österreich hat zu keinem Rückgang der Besatzzahlen geführt. Das belegen wissenschaftliche Studien und die Ergebnisse der Monitorings klar. Denn es werden vorwiegend männliche Schnepfen erlegt, was keine Auswirkungen auf den Fortpflanzungserfolg hat. Seitens der EU-Kommission wurde dazu im Verfahren auch keine bessere Datenlage vorgelegt“, so Landesjägermeister Josef Pröll. „Der NÖ Jagdverband hat mit fachlichen Argumenten und wissenschaftlichen Studien jahrelang um den Erhalt der Frühjahrsbejagung der Schnepfen gekämpft, und wir waren damit die einzige Region in Europa, die diese Form der Jagd noch erfolgreich ausüben konnte. Die EU-Kommission ist auf die fachliche Argumentation nicht eingegangen, dementsprechend sind wir über die Entscheidung enttäuscht.“

Die Bejagung der Waldschnepfe ist unter Berücksichtigung der EU-Vogelrichtlinie durch eine spezielle Waldschnepfenverordnung geregelt. Ziel dieser Verordnung ist eine selektive und vernünftige Nutzung der Waldschnepfe im Frühjahr in geringen Mengen unter streng überwachten Bedingungen. Dazu werden populationsbezogene Daten erhoben, insbesondere zu Verbreitung, Brutvorkommen und Durchzug. Das seit 2006 laufende Monitoring des Jagdverbandes erfasst räumlich und zahlenmäßig Brutvorkommen und den Brutbestand der Waldschnepfe. Als Hinweise auf ein Brutvorkommen wurde die Beobachtung streichender Waldschnepfen in den Monaten Mai/Juni gewertet. Brutnachweise sind gemeldete Gelegefunde und Beobachtungen noch nicht flugfähiger Jungschnepfen. Rund ein Viertel der niederösterreichischen Reviere beteiligt sich am Monitoring.

Eine wesentliche Aussage des Monitorings in Verknüpfung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen ist, dass die Waldschnepfe in Österreich überwiegend als Zugvogel vorkommt und vornehmlich im Mittelmeerraum überwintert. Die in Niederösterreich gesetzlich reglementierte, zurückhaltende Bejagung der Waldschnepfe ist gemäß den Monitoring-Ergebnissen als nachhaltig zu bewerten. Der Besatz ist in Niederösterreich seit vielen Jahren konstant bzw. leicht steigend.

rdb

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