Auch in Polen wollen die Jäger auf die Straße gehen. Sie protestieren gegen Bestimmungen des 2018 unter der abgewählten PIS-Regierung gegen ihren Widerstand erlassenen Jagdgesetzes und die Vorherrschaft des Ministeriums über die Selbstverwaltung der Jägerschaft.
Im letzten Jahr feierte der polnische Jagdverband seinen 100ten Geburtstag (Quelle: Rolf D. Baldus)
Es gibt eine Zwangsmitgliedschaft im Jagdverband. Dessen Vorsitzender wird zwar von den Jägern bezahlt, jedoch von der Regierung ernannt und entlassen. Gefordert wird jetzt u.a. eine unabhängige Selbstverwaltung, die Eigenständigkeit des Jagdverbandes, Änderungen in der Liste der jagdbaren Tiere sowie die Unterstellung des Jagdwesens unter das Landwirtschaftsministerium statt des Umweltressorts. Protestiert wird auch gegen das von der PIS-Partei verantwortete Verbot der Anwesenheit von Kindern bei der Jagd. Das verstoße gegen die polnische Verfassung und sei in der Welt einzigartig.
In einem Aufruf zum Demonstrieren heißt es: „Nur eine unabhängige und von ministeriellen Einflüssen freie Organisation kann die Interessen von Natur und Jägern wirksam wahrnehmen.“ Die Jagd habe einen festen und wichtigen Platz in der polnischen Geschichte, Kultur und Wirtschaft, was allein schon durch die bedeutsame ökonomische Rolle des Jagdsektors belegt werde. Polen hat 120.000 Jagdscheininhaber, davon 5.000 Frauen.
rdb