Polen: Kinder-Regel vor dem aus

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Wird das Verbot der Anwesenheit von Jugendlichen bei der Jagd gekippt? Im polnischen Parlament, der Sejm, wurde eine Revision des im März 2018 novellierten Jagdgesetzes auf den Weg gebracht.

Nach Ansichten der Jägerschaft hatte das neue Gesetz vieles aus der anti-jagdlichen Giftküche übernommen (JWW berichtete). FACE, die Vertretung der europäischen Jagdverbände in Brüssel, wies damals darauf hin, dass einige Neuerungen eindeutig gegen die auch von Polen unterzeichnete Europäische Jagdcharta der Berner Konvention verstießen.

Besonders umstritten war eine in Europa einzigartige Regelung. Danach dürfen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht mehr anwesend sein, wenn gejagt wird.

Über das Verbot der Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen bei der Jagd wird erneut beraten (Foto: Angela Stutz)

Nach Ansicht von Juristen verletzt diese Bestimmung die Grundrechte von Eltern bei der Kindererziehung und ist damit ein klarer Verstoß gegen die europäische Grundrechtecharta. Die polnische Regierung war damals nicht bereit, auf die Einwände von Jägerseite einzugehen.

Das Verbot der Anwesenheit von Kindern bei der Jagd wird nunmehr in Ausschüssen erneut beraten. Zusammen mit dem polnischen Jagdverband hatte sich FACE für eine Aufhebung dieser Regelung eingesetzt. Ob sie schließlich tatsächlich zu Fall gebracht wird, ist noch nicht sicher. Aber der erste Schritt ist getan.

rdb

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