Rätselhaftes Elch-Sterben

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Ein zunehmendes Elchsterben in Schweden sowie in Nordamerika gibt den Forschern Rätsel auf.

 

Niesters Elch
Der Elch in Minnesota (USA): Bald ausgestorben? (Foto: Horst Niesters)
Betroffen ist in Europa vor allem die schwedische Insel Öland. Der Rückgang der Population auf knapp 300 Elche beruht hier wohl auf einer ungewöhnlich hohen Sterblichkeit der Kälber. Über 50 Prozent starben in den vergangenen Jahren innerhalb der ersten Lebenswoche.
 
In Norwegen wurde ebenfalls beobachtet, dass Elche im südlichen Teil des Landes deutlich weniger Gewicht und eine geringere Reproduktionsrate haben als die im Norden und Osten. Hier macht man die Schwermetallbelastung durch Sauren Regen verantwortlich.
 
In Nordamerika ist das Elchsterben in Minnesota (USA) am drastischsten. Umweltschützer vermuten ein regionales Aussterben der Elche in den nächsten 10 Jahren. Viele Stücke gehen an Parasiten wie Würmern, Leberegeln oder auch Zeckeninfektionen ein.
 
Forscher der Universität Umea (Schweden) vermuten, dass die hohe Elchdichte beziehungsweise eine Einengung des Lebensraumes und damit einhergehend Futtermangel mögliche Ursachen sind. Eine andere Möglichkeit könnte der Klimawandel sein, nehmen kanadische Wissenschaftler an. Für diese Theorie spricht, dass die Krankheiten, an denen die Trughirsche verenden, zwar vielfältig sind, aber ähnliche Ursachen haben. Wärmeres Klima ist nicht nur ein Schock für die borealen Wälder, es verhindert bei den an große Kälte angepassten Elchen die Bildung von Fettreserven für den Winter. Ihr Immunsystem wird durch Hitze und Stress geschwächt, und sie sind anfälliger für Parasiten.
 
Die Wissenschaftler tauschen sich am 23./24. Oktober darüber auf der Konferenz Moose Health 2013 in Uppsala aus.
 
as
 


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