Serengeti: Keine Ranger, viele Wilderer

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Wilderei-Kontrollen verbessern die Bestandeszahlen der Tierarten im Serengeti Nationalpark deutlich.

Kanadische Wissenschaftler, Mitarbeiter der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und der Parkbehörde Tansania National Park (TANAPA), forschten gemeinsam. Sie setzten Tierbestandszahlen, Daten über Wilderei und Aufwendungen des Nationalparks für Wildhüter der letzten 50 Jahre miteinander in Beziehung.
Lesen Sie die Ergebnisse der Studie in der Pressemitteilung der ZGF:
„Die Daten belegen sehr eindeutig, dass es möglich ist, ein Schutzgebiet und seine Tiere wirkungsvoll zu beschützen und zu erhalten, wenn man eine konsequente und effektive Kontrolle der Wilderei durchführt“, sagt ZGF-Referatsleiter Dr. Markus Borner, Mitautor der Studie. Voraussetzung hierfür ist eine dauerhaft sichere Finanzierung eines Schutzgebietes. Die Wissenschaftler um Autor Ray Hilborn von der Universität Washington erläutern in ihrem Artikel den direkten Zusammenhang von Wildereirate in der Serengeti und den Status der Liquidität der Nationalparkbehörde. Diese Rate ergibt sich aus dem Verhältnis der Anzahl festgenommener Wilderer und der Anzahl der täglichen laufenden Patrouillen.
Am Beispiel der Serengeti-Nashörner zeigen die Autoren wie Ende der 70er Jahre deren Bestand innerhalb kürzester Zeit auf Null gewildert wurde, da kaum Wilderei-Patrouillen durchgeführt werden konnten. 1977 waren die Grenzen zwischen Kenia und Tansania geschlossen worden, der Serengeti-Tourismus in der Folge fast völlig zusammengebrochen. Aufgrund fehlender Tourismusgelder konnte sich der Park nicht mehr ausreichend Ranger-Patrouillen leisten, was innerhalb kürzester Zeit zu immenser Wilderei führte. Nashörner, Büffel und Elefantenbestände brachen erheblich zusammen und erholten sich erst ab Mitte der 80er Jahre wieder, als die Wilderei-Patrouillen des Parks wieder deutlich verstärkt werden konnten.
„Für die ZGF, die seit vielen Jahrzehnten den Serengeti Nationalpark finanziell unterstützt, ist die Konsequenz aus dieser Studie die Einrichtung eines Serengeti Trust Funds“, erklärt Dr. Markus Borner. Eine solche Stiftung sei schon lange in Planung, solle aber nun vehement vorangetrieben werden, so Borner. „Dieser Trust soll die Finanzmittel zum Schutz des Parks auf alle Zeit sichern und von Tourismusgeldern unabhängig machen“, fügt Borner hinzu. Der Serengeti Trust könnte eine Situation wie sie 1977 aufgetreten war sofort abpuffern.“
-pm/hei-

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