Zukunft des Elefanten-Managements

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Am 25. Februar 2008 gab der südafrikanische Umweltminister Marthinus van Schalkwyk „Normen und Standards“ für die Hege und Kontrolle der Elefanten des Landes bekannt. Sie sind das Ergebnis mehrjähriger wissenschaftlicher Beratungen und einer einjährigen öffentlichen Debatte.

Hansgeorg Arndt

Elefanten-Culling
Angesichts der Emotionalität des Themas konnte es nicht ausbleiben, dass Tierschutzaspekte und der Abschuss von Elefanten zur Bestandskontrolle Kontroversen ausgelöste, die mit der Verkündung der neuen Politik nicht zu einem Ende kommen werden.
 
Im Kern geht es um die Frage, wie mit den überhöhten Elefantenbeständen umgegangen werden soll, die inzwischen die Tragfähigkeit des Nationalparks bei weitem überschreiten und erhebliche Umweltschäden zur Folge haben. Verschiedene Möglichkeiten der Interventionen sind vorgesehen, so zum Beispiel Wassermanagement, Zäunung, die Einrichtung von Korridoren, Umsiedlung oder der Einsatz von Kontrazeptiva (Verhütungsmittel). Als letzte Möglichkeit und wenn alle anderen Optionen ausgeschlossen sind, soll auch der Abschuss erlaubt sein. Es handelt sich dabei jedoch nicht um selektive Elefantenjagd, sondern um den Abschuss ganzer Herden oder Familiengruppen durch Fachleute der Naturschutzbehörde („Culling“).
 

Die Voraussetzungen

Die Voraussetzungen und Bedingungen solcher Abschüsse sind äußerst restriktiv formuliert. Unter anderem muss in jedem Einzelfall wissenschaftlich nachgewiesen sein, dass die Zahl der Elefanten den im Management Plan niedergelegten Landnutzungszielen widerspricht. Außerdem muss ein Ökologe beweisen, dass alle anderen Optionen ausgeschlossen sind. Sollte es dann tatsächlich zu einem „Culling“ kommen, dann unterliegt auch dies wieder einer Vielzahl von Vorschriften, deren Anwendbarkeit in der Praxis zweifelhaft ist. Gegen all diese Beweisführungen und Entscheidungen können in der Praxis sicher Rechtsmittel eingelegt werden.
 
Man kann sich kaum vorstellen, dass als Ergebnis der neuen Elefantenpolitik in Südafrikas Nationalparks in absehbarer Zeit mit dem Abschuss von Elefanten begonnen wird. Dennoch haben Tageszeitungen in aller Welt genau dies angekündigt. In einer Art Pawlowschem Reflex haben daraufhin die üblichen Tierschutzorganisationen, die unabhängig von irgendwelcher wissenschaftlichen Beweisführung ohnehin jegliche Elefantenjagd ablehnen, gegen die Abschüsse protestiert und Rechtsmittel sowie einen Touristenboykott gegen Südafrika angekündigt. „Die Ideologen und Befürworter der ‚nachhaltigen Nutzung‘ wollen die Elefanten auf Objekte und eine reine Ware reduzieren,“ wetterte die Gruppe „Tierrechte Afrika“ und: „Es ist nicht wahr, dass es zu viele Elefanten gibt.“
 
Vor 14 Jahren wurde das bis dahin übliche „Culling“ in den Nationalparks auf Druck von Tierschutzgruppen eingestellt. Im Krüger Park ist die Zahl der Elefanten inzwischen auf 15.000 Tiere angewachsen, mindestens 5.000 mehr, als der Park auf Dauer ernähren kann, ohne die Vegetation und andere – zum Teil viel seltenere – Wildarten zu schädigen. Man muss davon ausgehen, dass sich dieser Zustand auf absehbare Zeit trotz neuer Elefantenpolitik nicht ändern wird.
 
Wer bestreitet, dass es überhaupt ein Elefantenproblem gibt, wird „Culling“ auch in Zukunft ablehnen, egal wie es wissenschaftlich begründet wird. Während politisch weiter gerungen wird, kommen im Krüger Park jedes Jahr etwa 1.000 Elefanten dazu.
 
 
 
-B-
Hansgeorg Arndt

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