Auf Einladung der Regierung von Simbabwe fand im Hwange Nationalpark vom 23. bis 6. Mai eine internationale Konferenz zu Elefanten und dem Handel mit Elfenbein statt.
Elefanten (hier eine Herde in Simbabwe) standen im Mittelpunkt der Konferenz (Quelle: Booth/Archiv Baldus)
Neben Simbabwe waren die Länder Botswana, Namibia, Südafrika, Tansania und Sambia auf Ministerebene oder durch hohe Regierungsbeamte vertreten. Daneben nahmen zahlreiche Nichtregierungsorganisationen von der Afrikanischen Wildtierstiftung über den Fonds für Tierwohlfahrt IFAW bis hin zum WWF teil.
Ziel war es, einen politischen Konsens zum Elefanten-Management zu finden, das sowohl den Tieren nutzt wie auch die Interessen der Menschen in den Elefantengebieten berücksichtigt. Außerdem will man die Forderungen zum Elfenbeinhandel international kommunizieren. Die Konferenz schloss mit der „Hwange Deklaration über den Schutz des afrikanischen Elefanten“.
Festgestellt wurde, dass im südlichen Afrika aufgrund guter Schutzpraktiken die Zahl der Elefanten ansteigt, während sie ansonsten in Afrika insgesamt zurück geht. Übereinstimmung herrschte darin, dass die Stimmen der Bevölkerung, die in den Elefantengebieten Seite an Seite mit den Elefanten leben, bei allen Entscheidungen berücksichtigt werden müssen. Den Menschen vor Ort müssten mehr Vorteile als Nachteile aus dem Wild erwachsen. Wildschutz in Afrika müsse aus einer Vielzahl von Quellen finanziert werde. Dazu gehöre auch die Nutzung des Wildes. Tierschutzorganisationen sollten sich nicht nur in Opposition zu afrikanischer Naturschutzpolitik ergehen, sondern finanziell selbst etwas beitragen.
Es könne nicht so weitergehen, dass afrikanische Länder, anstatt internationale Unterstützung zu erfahren, für ihre Leistungen beim Elefantenschutz bestraft würden. Die Konferenz „stimmte darin überein, dass die aktuellen CITES-Entscheidungen nicht mehr auf Wissenschaft, sondern auf Mehrheiten und Emotionen beruhen. Insofern ist es notwendig, die Konvention auf den Prüfstand zu stellen und sicher zu stellen, dass sie ihren beabsichtigten Zweck erfüllt.“
Die Länder wollen zur Wiederherstellung der Gründungsideale des Washingtoner Artenschutzübereinkommens beitragen, nämlich Dialog, gleiche und gerechte Behandlung aller Mitglieder sowie Transparenz. Offenbar sieht man diese als verloren gegangen an. Vor allen Dingen forderte die Konferenz, dass CITES nicht mehr in das souveräne Recht der Staaten auf nachhaltige Nutzung ihres Wildes eingreift.
Darin ist beinhaltet, dass das südliche Afrika endlich die mehrere hundert Tonnen Elfenbein, die sich inzwischen angesammelt haben, verkaufen will. Simbabwe hat bereits angekündigt, ansonsten die Mitgliedschaft in CITES zu beenden. Dies würde dem Lande allerdings nicht unbedingt den Elfenbeinverkauf erleichtern, denn es müssten sich auch legale Käufer finden. Allerdings könnte eine solche Entscheidung die Konvention und ihr Funktionieren ernsthaft beschädigen.
Die Meinung des südlichen Afrikas und die „Hwange Deklaration” werden auf der nächsten Weltkonferenz der CITES die Mehrheit der Mitglieder, einschließlich der EU, vermutlich nicht zu einem veränderten Stimmverhalten veranlassen. Im November werden die Unterzeichnerstaaten zu ihrer 19. Generalversammlung in Panama zusammen kommen.
rdb