Terroristen ermorden Wildhüter in Virunga

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Nur wenige Wochen nach der Wiedereröffnung des Virunga Nationalparks für Touristen haben Guerillas schon wieder einen Wildhüter ermordet. Sie hatten eine Wildhüterstation angegriffen.

Vor acht Monaten war der im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo gelegene Nationalpark für den Besucherverkehr geschlossen worden, nachdem die Mai-Mai-Miliz Touristen überfallen und vorübergehend entführt hatte. In den Wochen zuvor waren 12 Angestellte des Parks bei Zusammenstößen mit Wilderern, Schmugglern und Guerillas getötet worden.

Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo
Schon wieder haben Terroristen einen Wildhüter im Virunga Nationalpark ermordet (Foto: Pixabay/Virunga Nationalpark)

Mehr als 170 Ranger haben bislang ihr Leben bei der Verteidigung des Schutzgebiets und seiner Wildtiere verloren. Die Zahl der Wildhüter im Park beträgt 700. Ihr für örtliche Verhältnisse relativ hohes Gehalt von 250 US-Dollar im Monat ist offenbar ausreichender Anreiz, dort trotz der bestehenden Gefahren zu arbeiten. Finanziert wird das 7.800 km2 große Schutzgebiet von privaten Mäzens und der EU, die eine Partnerschaft mit der kongolesischen Nationalparkverwaltung eingegangen sind.

Chef der Parkverwaltung ist seit 2008 der 49jährige Emmanuel de Merode, ein belgischer Adeliger. Vor fünf Jahren wurde er von unbekannten Tätern überfallen und fünfmal in die Brust geschossen. Der 1925 von der belgischen Kolonialverwaltung gegründete Park ist vor allem für seine Waldelefanten, Okapis und Berggorillas berühmt. Im Laufe der verschiedenen Bürgerkriege war die Zahl der Menschenaffen auf 300 gesunken. Inzwischen sind es wieder über 1.000.

rdb

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