Deutschlands Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) will jetzt auch den Handel mit antikem Elfenbein verbieten lassen.
Legal besessene Stoßzähne, die der Urgroßvater einst von einer Jagdreise aus Afrika mit nach Hause gebracht hat, dürfen dann nicht mehr verkauft oder ausgeführt werden. Das Gleiche gilt für Sammler, die einst im Vertrauen auf die Rechtslage eine mittelalterliche Schnitzerei mit Elfenbeinintarsien erworben haben oder alte Musikinstrumente und Schmuck besitzen, bei denen Elfenbein verarbeitet wurde. Dies wäre eine Enteignung legaler Eigentümer im großen Stil. Davon wären viele Menschen betroffen, denn es gibt mehr altes Kunsthandwerk aus Elfenbein, als man gemeinhin annimmt. Vor allem im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Elfenbein in Mode.
Selbst antikes Elfenbein dürfte mit Inkraftreten des Vebotes nicht mehr gehandelt werden!
Verkauf und Ausfuhr von jüngerem Elfenbein sind in Deutschland schon längst verboten. NABU-Mitglied Schulze glaubt aber, mit einem Totalverbot könne sie der Wilderei von Elefanten in Afrika Einhalt gebieten. Der logische Zusammenhang ist zwar konstruierbar, aber keinesfalls überzeugend. Dennoch sieht die Ministerin „dringenden Handelsbedarf“. Ein solches weltweites Verbot propagieren radikale Tierschutzorganisationen derzeit und rufen dazu auf, auch altes Elfenbein zu zerstören.
Zusammen mit anderen europäischen Hardliner-Kollegen schrieb die Ministerin an die EU-Kommission und forderte sofortige weitere Einschränkungen. Das Ziel ist ein totales Handelsverbot. Ob die Ministerin die vorgeschriebene Abstimmung innerhalb der Bundesregierung herbei geführt hat, ist zweifelhaft.
rdb