Über 2.000 Rentiere zum Abschuss freigegeben

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Die norwegische Regierung veranlasst den Abschuss einer gesamten Rentierherde. Grund dafür ist die Chronische Auszehrkrankheit (CWD), ähnlich der BSE beim Rind.

Am 29. März hat die norwegische Regierung per Anordnung den Abschuss der Herde veranlasst.

Im vergangenen Jahr wurde ein tot aufgefundenes und stark abgemagertes Rentier obduziert. Es wurde der 1. Fall von CWD in Europa bestätigt. Das ist ein Erreger, der über Speichel, Kot und Urin übertragen wird. Er ist vergleichbar mit der Rinderseuche BSE oder der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) beim Menschen.

Angst vor CWD: In der Region Nordfjella wird eine gesamte Rentierherde zum Abschuss freigegeben (Foto: Jürgen Weber)

Laut stern.de ist bislang unklar, wie der Erreger nach Norwegen gelangte. Hat sich ein Tier infiziert und der Erreger, ein Prion (fehlgefaltetes Protein), erreicht das Gehirn, wird das Hirngewebe degeneriert. Erst Monate später sind Symptome zu erkennen. Dazu gehören Abmagerung, Verlust der natürlichen Scheu, zwanghaftes Laufen und andauernder Durst. Auch Elche sind von der Krankheit bedroht.

Doch die gute Nachricht: In Norwegen wurden bereits über 1.000 Tiere negativ getestet. Trotzdem werden scharfe Maßnahmen getroffen, da Experten das Risiko einer Verbreitung der Seuche auf ganz Europa sehr hoch einschätzen. So muss nun die gesamte Herde mit über 2.000 Stück Rentieren in der westlichen Region Nordfjella komplett ausgerottet werden. Auch wenn das Risiko einer Übertragung auf den Menschen recht gering ist, sollte das Fleisch der Tiere aus den betroffenen Gebieten nicht verzehrt werden.

Bleibt zu hoffen, dass sich der CWD-Erreger nicht weiter verbreitet. Erst Ende August wurden über 300 Rentiere Opfer eines Gewitters.

sl

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