Wenn Hunde Tiger töten

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Die größte lebende Katze der Welt, der Amur-Tiger, muss mit einer neuen Bedrohung fertig werden. Der Hundestaupevirus führt bei der vom Aussterben bedrohten Art zum Tod.

 

Lehmann SibTiger
Hundestaupe führt bei Amur-Tigern zum Tod. (Foto: Heinz Lehmann)
2010 veröffentlichte erstmals das Fachblatt „mBio“ eine Studie der Naturschutz-Stiftung „Wildlife Conservation Society“ über das Sterben der Amur-Tiger durch den Hundevirus und stellte fest, dass bereits ein Prozent der Großkatze an dem Virus verendeten. Bei einer vom Aussterben bedrohten Art ist das viel. Durch die Krankheit treten zudem Verhaltensänderungen auf. Tiger verlieren die Scheu vor dem Menschen.
 
Hundestaupe ist ein Virus, wie der Name schon sagt, der für gewöhnlich bei Hunden auftritt. Man geht davon aus, dass Amur-Tiger sich die Hundestaupe beim Fressen infizierter Hunde eingefangen haben. Doch nicht nur diese Wildart hat mit der Hundestaupe zu kämpfen. Im Jahr 1988 starben an der Nordsee rund 18.000 Seehunde an diesem Virus. Mitte der 90er Jahre verendeten ein Drittel der Löwen in der Serengeti durch eine Staupe-Epidemie.
 
Da ist es nicht verwunderlich, dass man sich Sorgen um die größte Raubkatze der Welt macht. Die Organisation WVI (Wildlife Vets International) stellte ein Expertenteam zusammen, das den Ursprung der Erkrankung erforschte. Sie untersuchten Hunde im Lebensraum der Tiger: 58 Prozent trugen den Staupevirus in sich.
 
Die WVI wird einen Plan entwickeln, wie die Verbreitung der Krankheit unter den Tigern gestoppt werden kann.
 
Laut der WWF (World Wide Fund For Nature) gibt es weltweit nur noch etwa 450 Amur-Tiger, die auch unter dem Namen Sibirischer Tiger bekannt sind. Sie leben in Russland, Nordkorea und China. Der Bestand ist noch stabil, doch die Art wird durch Wilderei und Lebensraumverlust bedroht.
 
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