Seit über 30000 Jahren begleitet überall auf der Welt der Hund den Menschen. Nur in Australien tauchte der heute verwilderte Dingo erst vor 4.000 Jahren auf. Unklar war lange Zeit, wer ihn mitgebracht hatte.
Um das Rätsel aufzuklären, begaben sich Wissenschaftler um Melanie Fillios von der University of New England in Armidale auf Spurensuche und veröffentlichten das Ergebnis im Journal of Archaeological Science.
Da man im Vergleich zu anderen Regionen der Welt bisher sehr wenig über das Geschehen in Australien in jener Zeit weiß, könnten Erkenntnisse über die Ursprünge des Dingo eine Wissenslücke auch über die Menschen jener Zeit schließen. Als wahrscheinlichster Importeur des Hundes nach Australien wurden bisher meist Seefahrer aus Indien vermutet. In Frage kommen aber auch das Lapita-Volk aus Ostasien, die Toalea von der indonesischen Insel Suwalesi sowie Händler aus Taiwan und Timor.
DNA-Vergleiche zwischen Dingos, Wölfen und Hunden ergaben, dass die Dingo-Vorfahren wahrscheinlich aus China kamen und sich von dort weiter nach Südostasien ausbreiteten. Indische Seefahrer kommen damit nicht in Frage. Auch die Lapita wurden nach weiteren genetischen Untersuchungen von der Liste gestrichen. Blieb nur das Toalea-Volk. Die Jäger und Sammler könnten die Dingo-Ahnen von Borneo übernommen und schließlich vor 4.000 Jahren nach Australien mitgenommen haben. Dafür sprechen einige Indizien. Jetzt sollen weitere DNA-Untersuchungen von Hunden aus Sulawesi, Borneo und Nordaustralien die bisherigen Erkenntnisse erhärten.
dk