Dickhorn-Widder wiegen deutlich über 100 kg. Masse und Rasanz der .338 Blaser Magnum sind für die schweren Bergbewohner wie gemacht. (Fotos: Norbert Klups, Horst Niesters) |
JAGEN WELTWEIT 6/2012
Wer ein Kaliber sucht, mit dem er sowohl in heimischen Gefielden auf Sau und Hirsch als auch im Ausland auf Plainsgame und Elch pirschen möchte, ist mit der .338 Blaser Magnum gut bedient. Erst recht, wenn er eine R 93 oder R 8 besitzt.
Von Norbert Klups
Die .338 Blaser Magnum zwischen der .338 Winchester Magnum (links) und der .340 Weatherby Magnum (rechts) |
Im Jahr 2009 brachte Blaser eine eigene Patronenfamilie auf den Markt, die 4 Patronen mit den Geschossdurchmessern 7 mm, .300, .338 und .375 umfasst. Entwickelt wurden sie in Zusammenarbeit mit der schwedischen Munitionsfirma Norma, von der auch die einzigen Fabrikpatronen kommen. Ziel der Entwicklung: Die Patronen sollten in ihrer Kaliberklasse mindestens die gleiche Leistung erbringen wie Mitbewerberpatronen, aber Vorteile bei Präzision, Funktion und Rückstoßverhalten haben. Dafür wurden völlig neue Hülsen konstruiert, in deren Design aktuelle ballistische Erkenntnisse einflossen.
Die Blaser-Magnums haben keinen Gürtel, sondern arbeiten als Schulteranlieger. Der Verschlussabstand entsteht an der Hülsenschulter, und die immer zentrische Schulteranlage erbringt Präzisionsvorteile. Auf einen übertrieben dicken Hülsenkörper, der in manchen Repetierern zu Funktionsproblemen führen kann, wurde ebenfalls verzichtet. Bei der Patronenlänge hatte man die eigenen Waffenmodelle im Auge, und die Patronen passen perfekt zu den Blaser-Repetierbüchsen R 93 und R 8.
Nach der CIP-Tafel sind die Patronen auf 4.200 bar (piezo) Höchstgasdruck festgelegt. Für moderne Patronen recht moderat, zumal der Arbeitsgasdruck deutlich
darunter liegen sollte. Die .338 Blaser Magnum ist für starkes Hochwild in Europa und die Plainsgame-Jagd in Afrika gedacht. Auch in den kanadischen Wäldern auf Bär und Elch wird sie sicher gut einsetzbar sein. Die günstigsten Geschossgewichte liegen bei dieser Patrone zwischen 200 und 250 Grains. Ein 200 Grains-Geschoss lässt sich auf etwa 930 m/s bringen, und selbst ein schweres 250 Grains-Geschoss kommt noch auf eine Mündungsgeschwindigkeit von 820 m/s. Damit liegt sie im Leistungsbereich der .338 Winchester Magnum und deckt denselben Anwendungsraum ab. Der Pulverraum der .338 Blaser Magnum ist gegenüber der Winchester Magnum etwas größer. Damit lässt sich die gleiche Leistung bei geringerem Druck erzielen.
darunter liegen sollte. Die .338 Blaser Magnum ist für starkes Hochwild in Europa und die Plainsgame-Jagd in Afrika gedacht. Auch in den kanadischen Wäldern auf Bär und Elch wird sie sicher gut einsetzbar sein. Die günstigsten Geschossgewichte liegen bei dieser Patrone zwischen 200 und 250 Grains. Ein 200 Grains-Geschoss lässt sich auf etwa 930 m/s bringen, und selbst ein schweres 250 Grains-Geschoss kommt noch auf eine Mündungsgeschwindigkeit von 820 m/s. Damit liegt sie im Leistungsbereich der .338 Winchester Magnum und deckt denselben Anwendungsraum ab. Der Pulverraum der .338 Blaser Magnum ist gegenüber der Winchester Magnum etwas größer. Damit lässt sich die gleiche Leistung bei geringerem Druck erzielen.
Original Blaser-Patronen werden bei Norma geladen, und Norma fertigt Hülsen in sehr guter Qualität. Hülsen allein sind leider noch nicht erhältlich. Einzige Lösung: Hülsenvorrat durch Verschießen von Fabrikpatronen anlegen. Matrizensätze sind bereits von Lee erhältlich und kosten bei Johannsen, Neumünster
inkl. Hülsenhalter 119,90 Euro.
inkl. Hülsenhalter 119,90 Euro.
Bei den Geschossen sieht es im .338er-Kaliber sehr gut aus. Besonders bei den US-Geschossherstellern ist die Auswahl üppig. Die Palette reicht von 160 bis 300 Grains, und damit hat der Wiederlader eine Menge Möglichkeiten. Bei jagdlichem Einsatz sollten für die schnellen .338 Blaser Magnum-Laborierungen zwecks befriedigender Zielballistik nur hochwertige und stabile Geschosse gewählt werden. Dabei 1. Wahl: moderne homogene Deformationsgeschosse (Barnes Triple Shock, Lapua Naturalis oder Hornady GMX), Verbundkerngeschosse (Oryx, Accubond oder Scirocco) und stabile Zweikammergeschosse (Nosler Partition oder Swift A-Frame).
Bei den Treibladungsmitteln bringen die langsam abbrennenden Pulver die besten Ergebnisse. Magnum-Zündhütchen sind zum Anzünden der erheblichen Pulvermenge unbedingt erforderlich. Fabrikpatronen sind derzeit auf eine Laborierung beschränkt. Zur Ermittlung der Ladedaten wurde eine Repetierbüchse mit 65 Zentimeter langem Lauf benutzt. Die Geschwindigkeit wurde 3 Meter vor der Laufmündung gemessen.
Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und welchen Komponenten der Wiederlader arbeitet, noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, in der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder Hinsicht ohne Gewähr!
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