.378 Weatherby Magnum

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Roy Weatherby stellte die .378 Weatherby Magnum im Jahre 1953 als völlig neu konstruierte Patrone vor, nachdem ihn Versuche mit einer ausgeblasenen .375 Holland & Holland Magnum bezüglich der Leistung nicht befriedigten.

.378WM
Die Hülse lehnt sich in den Basismaßen zwar an die .416 Rigby an, hat aber die typische Doppelradialschulter der Weatherbyhülsen und den Gürtel über dem Hülsenboden. Die durch den jetzt riesigen Pulverraum erzielbare Leistung ist beeindruckend. Weatherby beschleunigte ein 300 Grains schweres Geschoss auf 880 m/s und übertraf damit die .375 Holland&Holland Magnum um fast 100 m/s. Eine solche Leistung ist natürlich nicht unproblematisch, und die .378 Weatherby Magnum gehört zu den rückstoßstärksten Patronen überhaupt und schießt sich wirklich unangenehm. Der kurze, ultraharte Rückstoß ist wesentlich heftiger als bei den echten Großkalibern wie .500 N.E. oder .577 N.E..
Das zweite Problem der leistungsstarken Patrone waren die in den 50er Jahren zur Verfügung stehenden Jagdgeschosse. Für die hohe Zielgeschwindigkeit waren sie im Aufbau zu weich, und die Patrone musste viel Kritik wegen der zu geringen Tiefenwirkung einstecken. Durch die heute zur Verfügung stehenden harten  Verbundkerngeschosse und die monolitisch aufgebauten Konstruktionen ohne Bleikern ist dieses Problem aber behoben.
Außenballistisch ist die .378 eine Klasse für sich.

 

Mit einem Jagdgeschoss mit günstigen ballistischen Koeffizienten, etwa dem 300 Grains Sierra Game King, ist die Patrone ideal für den wirklich weiten Schuss auf starkes Wild. Die .378 Weatherby Magnum wird überwiegend in der Weatherby Repetierbüchse Mark V angeboten, aber auch andere Hersteller bauen die Patrone auf Wunsch ein. Es ist ein langes Magnumsystem erforderlich. Ratsam ist eine Mündungsbremse, auch wenn sich der Geschossknall dann in den schmerzhaften Bereich steigert und nichtohne Gehörschutz geschossen werden sollte. Bei originalen Weatherby Büchsen ist die Mündungsbremse obligatorisch.

 

Fabrikmunition ist ziemlich selten. Patronen sind nur von Weatherby selbst und von ASquare erhältlich. A-Square Munition ist aber in Deuschland kaum zu bekommen. Der Wiederlader hat hier aber Möglichkeiten, denn bei den Geschossen sieht es sehr gut aus. Der Geschossdurchmesser von .375 ist recht beliebt, und es besteht eine reiche Auswahl. Die Geschosspalette reicht von 200 bis 350 Grains. Bei vielen Geschossen ist aber zu bedenken, dass sie oft für wesentlich schwächere Patronen gedacht sind und für die .378 Weatherby, wenn können nur Originalhülsen verwandt werden. Lediglich das Herunterkalibrieren der aus der .378 Weatherby entstandenen .460 Weatherby wäre möglich, aber diese Hülsen sind genauso selten zu bekommen. 20 Hülsen kosten bei Reimer Johannsen 71 Euro. Bei den Treibladungsmitteln sind für volle Leistung nur die langsam abbrennenden Pulver wie Rotweil R 905, Kemira N 165 oder Hodgden 4831 einsetzbar. Für etwas reduzierte Ladungen eignen sich auch die mittelschnellen Sorten wie etwa Rottweil R 907. Besonderes Augenmerk gilt den Zündhütchen. Für ein gleichmäßiges Zünden der großen Pulvermenge
sind besonders starke Magnumzünder notwendig. Die besten Ergebnisse wurden mit dem Federal 215 und dem RWS 5333 erzielt. Matrizensätze sind von den großen Herstellern zu bekommen und gehören noch nicht einmal zu den Sonderkalibern. Zur Ermittlung der Ladedaten wurde eine Weatherby Mark V mit 65 Zentimeter Lauflänge benutzt. Die Geschwindigkeit wurde drei Meter vor der Laufmündung gemessen. Norbert Klups

 

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