Ganz überraschend hat das rumänische Umweltministerium mit sofortiger Wirkung die Jagd auf Großraubwild verboten.
Betroffen sind vor allem Braunbär, Wolf und Luchs. Einigen Auslandsjägern mussten ihre fest gebuchte Jagden in letzter Minute abgesagt werden. Verantwortlich für die umstrittene Entscheidung war Umweltministerin Cristiana Pașca Palmer, die politisch als „grün“ gilt. Wegen der hohen Schäden am Vieh sind Bären und Wölfe auf dem Land nicht populär, und dort wird das Jagdverbot deshalb auch heftig kritisiert und abgelehnt. Es ist deshalb nicht sicher, ob das Verbot lange bestehen bleibt. In Rumänien leben 60% aller europäischen Braunbären, und das Land hat eine große und weiter anwachsende Wolfspopulation.
In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten auch der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC), die Vereinigung der europäischen Jagdverbände (FACE) und der europäische Landbesitzerverband die einseitige Aussetzung der Jagd. Sie sei ohne Berücksichtigung wildbiologischer Fakten und ohne Abstimmung mit der ländlichen Bevölkerung erfolgt.
Die regulierte und legale Jagd sei bislang Teil eines erfolgreichen Managements gewesen, das eine der weltweit größten und wichtigsten Populationen an Großraubwild hervorgebracht habe. Wirksames Raubwildmanagement brauche die Mitwirkung der ländlichen Bevölkerung, die mit den Karnivoren den Lebensraum teilt. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass die Landnutzer die Lösung der bestehenden Konflikte selbst in die Hand nehmen. Die soziale Akzeptanz gefährlichen Wildes sei genauso wichtig wie die ökologische Dimension, stellten Michl Ebner, George Aman und Thierry de l’Escaille, die Präsidenten der drei Organisationen fest.
rdb