Die beiden ehemaligen CITES Generalsekretäre Eugene Lapointe (1982 bis 1990) und Willem Wijnstekers (1999 bis 2010) haben einen Brief an Präsident Masisi von Botswana gerichtet. Darin unterstützen sie seine Absicht, den Prinzipien der nachhaltigen Nutzung der frei lebenden Tierwelt in Botswana wieder zur Geltung zu verhelfen.
Dort, wo man dem Wild seinen Wert nehme, würde es verschwinden. Das zeige sich überall in Afrika, zum Beispiel auch bei den Elefanten: „Überall wo der Handel mit Elfenbein verboten, wo die Jagd eliminiert und wo der Handel mit Wildtierprodukten kriminalisiert wurde, da sind die Elefantenzahlen drastisch gefallen.“
Die Washingtoner Artenschutzübereinkunft CITES, der beide zusammen 20 Jahre vorstanden, basiere auf dem Prinzip, dass regulierter Handel Wildtiere in Wert setzt.
Legales Elfenbein aus der Zeit vor den Handelsverboten (Quelle: Rolf D. Baldus)
Bedauerlicherweise verliere die Konvention derzeit jedoch ihre Orientierung. Anstatt nachhaltige Nutzungsmodelle zu übernehmen, bestrafe CITES inzwischen solche Erfolge. Stattdessen belohne man das Versagen beim Schutz des Wildes aufgrund von Nutzungsverboten. Nichtregierungsorganisationen auf der Linie der Tierrechtsbewegung nähmen Elefanten und Nashörnern jeden Wert. Für die lokale Bevölkerung würden die Tiere dadurch zum reinen „Schadwild“.
Lapointe und Wijnstekers appellierten an Präsident Masisi, auf sein Volk zu hören und nicht auf unbeteiligte Ausländer. „Die nachhaltige Nutzung des Wildes hat ein riesiges wirtschaftliches Potential. Eine solche Politik der Inwertsetzung des Wildes wird die Lebensverhältnisse der Bevölkerung in Botswana verbessern und gleichzeitig eine gesunde Ökologie der Naturweiden sichern.“
rdb