Botswana: Präsident Masisi kontert Vorwürfe

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Seit der Ankündigung ein Jagdverbot aufzuheben, sieht sich Botswanas Regierung mit einer Flut an Beleidigungen und sogar Aufrufen zum Tourismus-Boykott konfrontiert.

Während einer Rede in den USA wird Botswanas Präsident verbal von einer Tierrechtsaktivistin attackiert und nimmt zu ihren Vorwürfen Stellung. CIC und DJV gratulieren zu einem Lehrstück in Sachen Demokratieverständnis, Menschenrechte und praktischem Artenschutz.

Mit den Worten „Sie haben Blut an Ihren Händen“ greift die US- Tierrechtsaktivistin Lizzette Reyes Botswanas Präsident Masisi an, als dieser eine Rede in den USA hält. Sachlich und souverän kontert Masisi die Vorwürfe, die sich auf das Ende des Jagdverbots in Botswana beziehen.

Die Bevölkerung Botswanas leidet und ausufernden Konflikten mit Wildtieren. Durch Elefanten sind seit 2017 über zwei Dutzend Menschen zu Tode gekommen. (Quelle: Wunderlich/CIC/DJV)

Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) veröffentlichen einen Mitschnitt der Rede mit deutschen Untertiteln. Botswana beherbergt über 130.000 Elefanten, ihr Bestand wächst jährlich um bis zu 4 Prozent. Seit Anfang 2017 bis heute haben Elefanten über zwei Dutzend Menschen getötet.

„Erst vergangene Woche kam es in Botswana wieder zu zwei tödlichen Attacken von Elefanten auf Menschen. Wir täten gut daran aufzuhören, dem Land vorschreiben zu wollen, wie es mit seinen Wildtieren umzugehen hat“, so Hannes Siege vom CIC Deutschland. Ausufernde Mensch-Wildtier-Konflikte durch Großwild wie Elefanten, Büffel und Löwen haben Botswanas Regierung dazu veranlasst, ein seit 2014 auf Kommunal- und Staatsland bestehendes Jagdverbot auf den Prüfstand zu stellen. Bei einer Umfrage unter der Bevölkerung und Experten hatten sich 90 Prozent der Befragten für seine Aufhebung ausgesprochen. Nun wird die Jagd unter strengen Maßstäben wieder legalisiert.

„Jagdgegner fordern immer wieder ein Ende der Jagd auf „ikonische“ Tierarten wie Elefant, Löwe oder Giraffe. Wie im Fall von Botswana eindrucksvoll nachzuvollziehen ist, sind Jagdverbote kontraproduktiv, da sie Wildtieren ihren Wert und damit der lokalen Bevölkerung Anreize nehmen, diese Tiere zu schützen. Zu diesem Schluss kommen auch Institutionen wie die Weltnaturschutzunion IUCN“, so DJV-Vizepräsident Dr. Dirk-Henner Wellershoff. Durch Jagdverbote verschärfen sich Lebensraumverlust und Wilderei, die wirklichen Bedrohungen der Wildtiere. Forderungen von Jagdverboten empfinden betroffene Länder als „neokolonialen Eingriff“ in ihr souveränes Recht auf nachhaltiges Management ihrer Wildtiere und deren Lebensräume.

PM

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