Angesichts der großflächigen Zerstörungen durch Russlands Angriffskrieg in der Ukraine und der zahllosen Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die russische Soldateska erscheint die Schädigung der Umwelt eher unbedeutend.
Eine brennende Ölraffinerie nach einem Raketenangriff (Foto: burnstuff2003 / AdobeStock)
Doch sie könnte den Wiederaufbau der Ukraine nach Kriegsende erheblich erschweren. Bereits jetzt sind die bisherigen Umweltauswirkungen des russisch-ukrainischen Konflikts schwerwiegend, weitreichend und werden wahrscheinlich noch Generationen von Ukrainern betreffen. Das berichten der Informationsdienst „Mongabay“ und der WWF.
Dabei ist es nach der Genfer Konvention verboten, „Methoden oder Mittel der Kriegsführung anzuwenden, die dazu bestimmt sind oder von denen erwartet werden kann, dass sie weit verbreitete, langfristige und schwere Schäden an der Umwelt verursachen“.
Umweltexperten und Freiwillige haben in der Ukraine auf Wunsch staatlicher Stellen damit begonnen, die Umweltschäden zu dokumentieren. Dies soll auch einer Beweissicherung für eventuelle Schadensersatzforderungen vor internationalen Gerichtshöfen dienen. Nicht alles davon wird veröffentlicht, da man keine Informationen verbreiten will, die dem Feind helfen könnten, die Wirkungen seiner Kriegshandlungen zu beurteilen. Allein im ersten Kriegsmonat wurden über 100 unterschiedliche Umweltschäden dokumentiert. Es handelt sich dabei vor allem um chemische Boden- und Gewässerkontamination durch Bombardements, Luftverschmutzung oder radioaktive Strahlung durch Kriegshandlungen bei Chernobyl.
Das Umweltministerium teilte mit, dass ein Drittel (über 12.000 km2) aller Naturschutzgebiete und Nationalparks von russischen Truppen besetzt sind. Besondere Sorgen hat man um den Zustand der Ramsar-Feuchtgebiete entlang der Flüsse und Seen. Sie dienen als Rastplätze für Zugvögel und sind von internationaler Bedeutung. Alle Naturschutzprojekte im Lande sind kriegsbedingt unterbrochen worden.
rdb