Der Unternehmer, Beizjäger, Fachbuchautor und Bibliophile Karl-Heinz Gersmann aus Baden-Württemberg baute über Jahrzehnte hinweg die wohl umfangreichste und auch hochkarätigste private Sammlung an Falknerei-Literatur weltweit auf.
Karl-Heinz Gersmann inmitten seiner Bücher (Foto: Heino Schütte)
Seine Bibliotheca Falconaria umspannt dabei eine große kulturelle sowie geografische Bandbreite. Beides gilt sowohl für die alte, als auch die zeitgenössische Falknerei.
Hervorzuheben ist, dass diese einzigartige Sammlung zahlreiche frühe, seltene Werke umfasst, von denen einige die einzigen bekannten Exemplare sind. Bedeutende Stücke der Sammlung sind beispielsweise die zweite Ausgabe des ältesten gedruckten Jagdbuches der Welt, das Beizbüchlein aus dem Jahr 1497, eine Handschrift der Fauconnerie des Jean de Franchières von ca. 1520 und eine außergewöhnliche Sammlung von mehr als 40 alten, extrem seltenen, japanischen Falknereihandschriften. Dazu verschiedene Ausgaben des Ehon Takakagami (Illustrierter Beizjagdspiegel) von Kawanabe Tôiku (Kyosai), von der Gersmann derzeit eine Ausgabe des Werkes in deutscher und englischer Übersetzung vorbereitet.
Die insgesamt 1.500 Titel und nahezu 2.000 Bände umfassende Bibliotheca Falconaria Karl-Heinz Gersmann ging in diesen Tagen an das renommierte Archives of Falconry in Boise, Idaho (USA), in welchem sie als geschlossene Sammlung in einem eigenen Raum aufbewahrt werden wird. Letzteres hat vor dem Erwerb dieser außergewöhnlichen Bibliothek einen Bestand von etwa 4.000 Büchern, Manuskripten sowie Zeitschriften besessen, vornehmlich in der westlichen Tradition verwurzelt sowie in englischer Sprache.
rr