Wiederladen: 9,3 x 57

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Bei skandinavischen Jägern, hier eine Jägertruppe aus Schweden beim Bergen, ist die 9,3 x 57 eine beliebte Elchpatrone. (Fotos: Manuel Stutz, Norbert Klups)
 

JAGEN WELTWEIT 3/2011

Die 9,3×57 ist eine gutmütige, wildbretschonende Patrone. Entstanden ist der Vorläufer der 9,3 x 62 um 1900.

Von Norbert Klups

 

Patronen im Vergleich  9,3 x 57
Die 9,3 x 57 zwischen der 8 x 57 IS (links) und der 9,3 x 62
Gerade Jäger in den skandinavischen Ländern setzen die 9,3 x 57 gerne ein. Die relativ langsamen Geschosse sind unempfindlich gegenüber Hindernissen in der Flugbahn und verursachen keine große Wildbretzerstörung. Elchjagd ist in Skandinavien hauptsächlich Fleischgewinnung, und da werden Laborierungen, die einige Kilogramm Fleisch zerstören, nicht gern gesehen. Die 9,3 x 57 stammt von der 8 x 57 ab und kam etwa 1900 auf den Markt. Sie ist als Vorläufer der 9,3 x 62 anzusehen. Zwischen den Weltkriegen war sie auch in Deutschland eine beliebte Patrone, die später aber gegen die weit verbreitete 9,3 x 62 nicht mehr ankam. Bei den Fabrikpatronen ist die Auswahl heute auf zwei Laborierungen von Norma beschränkt. Der Wiederlader hat viele Möglichkeiten, zumal es noch etliche gute Repetierbüchsen in diesem Kaliber gibt.
 
 

 

Patronen  9,3 x 57
Die Geschossauswahl im Kaliberdurchmesser .366 ist zwar nicht so umfangreich wie bei den .375ern, aber es gibt eine gute Auswahl von hochwertigen Spezialgeschossen. Zu harte Projektile sollten besonders bei den höheren Geschossgewichten nicht eingesetzt werden, denn bei der erzielbaren  Geschwindigkeit sprechen sie sonst nur ungenügend im Wildkörper an. Ideal sind Geschossgewichte von 230 bis 285 Grains (15 bis 18,5 Gramm). Schwere Geschosse können mit dem zur Verfügung stehenden Pulverraum nicht auf die erforderliche Leis tung gebracht werden. Für die 9,3 x 57 sind die mittelschnell abbrennenden Treibladungspulver ideal, wobei sich bei den Ladeversuchen besonders Norma 202 und Rottweil R 903 als präzise und leistungsstark herausstellten. Bei leichteren Geschossen überzeugten Norma 200 und IMR 3031.
 
 

 

Ladedaten  9,3 x 57
Die Werkzeugbeschaffung ist kein großes Problem, die meisten Hersteller von Wiederladewerkzeugen haben das Kaliber im Programm. Leider gehört die 9,3 x 57 nicht zu den Standardkalibern. Der für die Ladearbeiten benutzte RCBS-Matrizensatz kostet über 170 Euro. Bei den Hülsen sieht es zum Glück etwas besser aus. Wer auf Hülsen mit korrektem Bodenstempel Wert legt, bekommt bei Reimer Johannsen, Neumünster, neue Normahülsen für 25,20 Euro (20er-Packung). Es geht aber auch günstiger, denn die 9,3 x 57 ist ja im Prinzip nichts anderes als eine aufgeweitete 8 x 57 IS, und diese Hülsen gibt es meist wesentlich günstiger, wenn nicht gar auf dem Schießstand umsonst. Das Umformen ist kein großes Problem, sollte aber mit einem konischen Aufweiter oder in zwei Stufen erfolgen. Wird sofort mit dem .366er-Innenaufweiter gearbeitet, entsteht oft ein Ring direkt über der Schulter.
 
Wesentlich besser ist es, zunächst mit dem .338er-Innenaufweiter den Hülsenhalsdurchmesser zu vergrößern und dann mit dem .366er das endgültige Maß herzustellen. Auch die Ladedaten wurden mit umgeformten 8 x 57 IS-Hülsen aus RWS-Fertigung ermittelt. Zum Zünden der 9,3 x 57 reichen Standardzündhütchen völlig aus.
 
Zur Ermittlung der Ladedaten wurde eine Husquarna-Repetierbüchse mit 60 Zentimetern Lauflänge benutzt. Die Geschwindigkeit wurde drei Meter vor der Laufmündung gemessen.
 
 

 

geschosspalette  9,3 x 57
 

 

was passt  9,3 x 57
Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und welchen Komponenten der Wiederlader arbeitet, noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, aus der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder Hinsicht ohne Gewähr!
 
 
 
 
 


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