16.03.2016
Prinz William setzt sich seit Jahren gegen die Wilderei in Afrika ein. Seine „Royal Foundation“, zu deren Trägern auch seine Frau, die Herzogin von Cambridge, und Prinz Harry gehören, verfolgt die Rettung der Elefanten und Nashörner als einen ihrer Schwerpunkte.
Klare Worte des Prinzen: Wenn die Welt in den nächsten fünf bis zehn Jahren nichts Entscheidendes gegen die aktuelle Wilderei erreicht, dann ist es für Elefanten und Nashörner zu spät (Foto: Claude Welter) |
In einem Exklusiv-Interview mit ITV News am 14. März fand der Prinz dramatische Worte zur aktuellen Wildereikrise. Wenn in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Welt nichts Entscheidendes gegen die aktuelle Wilderei erreiche, dann sei es für Elefanten und Nashörner zu spät.
Erstmals äußerte sich der Herzog von Cambridge auch zum Jagdtourismus in Afrika. Er stellte klar: „Es gibt einen Platz für die kommerzielle Jagd in Afrika, genauso wie in anderen Teilen der Welt.“ Dies sei zwar nicht jedermanns Sache, aber wenn die Einnahmen „regulierter und ordentlich kontrollierter“ Jagd zurück in den Schutz des Wildes flössen, dann sei dies ein Argument für solches Jagen. Wenn jemand bereit sei, dafür Geld auszugeben und dieses werde entsprechend verwendet, dann sei die Jagd „ein gerechtfertigtes Instrument zum Schutz bedrohter Tierarten.“ Außer ihm gebe es weltweit viele bedeutende Naturschützer, die genau so dächten. Allerdings gelte es, eine feine Balance einzuhalten. Die Jagd müsse geregelt sein.
Tierschutzaktivisten haben den Prinzen bereits wegen des Interviews und der Rechtfertigung des Jagdtourismus ihrer üblichen Weise im Web beschimpft.
Namens des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) begrüßte Dr. Rolf D. Baldus die Klarstellung des Herzogs von Cambridge. Darauf habe man schon lange gewartet. Sie stehe im Einklang mit der Haltung des CIC. Jagdtourismus und die so genannte Trophäenjagd in Afrika seien kein Selbstzweck, aber solange gut, wie sie zur Erhaltung des Wildes, insbesondere bedrohter Tierarten, beitrügen. Es sei nicht zuletzt Aufgabe der Afrikajäger und der Berufsjäger selbst, dafür zu sorgen, dass diese Hegejagd in regulierten Bahnen ablaufe. Er begrüßte in dem Zusammenhang auch das Positionspapier zur Bedeutung der Jagd für den Naturschutz, das der namibische Berufsjägerverband NAPHA vor wenigen Tagen veröffentlicht hat.
red.