Afrika: Tourismus am Boden

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Vor gut 20 Monaten hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Corona zum weltweiten Gesundheitsnotstand erklärt. Die Pandemie hat inzwischen den Tourismus in Afrika weitgehend zum Erliegen gebracht.

Campingplatz in Nord-Namibia: Der Tourismus in Afrika basiert auf der Natur, vor allem dem Wild (Quelle: Archiv Baldus)

Eine Studie der UNCTAD hat die bisherigen Verluste in Afrika auf 170 bis 253 Milliarden US-Dollar beziffert. Der größte Teil dieses Tourismus in Afrika basiert auf der Natur und vor allem den reichen Wildtierbeständen des Kontinents. Der Erhalt der Nationalparks und der Lebensunterhalt vieler Menschen im Umfeld der Wildschutzgebiete hängen vom Tourismus ab. Mehr als die Hälfte der Angestellten im Tourismusgewerbe hat jetzt aber den Job verloren, zumindest vorübergehend. In Botswana sollen es um die 99% gewesen sein. Die Einnahmen vieler Parks sind nahe Null geschrumpft. Den Regierungen der meist armen Länder fehlen damit die Mittel, um die Einnahmeausfälle zu kompensieren.

So fielen in Südafrika die Besucherzahlen in den staatlichen Nationalparks um 96 %, die Einnahmen um 90%. Die ugandische Wildschutzbehörde verlor im Vorjahr 1,4 Millionen US-Dollar an Eintrittsgeldern. In beiden Ländern hat man die Parkbesuche billiger gemacht, um die eigenen Bürgerinnen und Bürger zu veranlassen, ihre Nationalparks zu besuchen.

Auch der Jagdtourismus hat erheblich verloren, aber im Vergleich deutlich weniger. Selbst im Corona-Jahr 2020 sind viele Jagden durchgeführt worden, vor allem die hochpreisigen. Erfahrungsgemäß reagieren Jagdtouristen weniger stark auf Krisen.

rdb

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