Botswana: Wissenschaftler empfehlen Jagdtourismus

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Als Ergebnis zweijähriger Forschungsarbeiten empfehlen die Wissenschaftler Mokgalo von der Botswana Internationalen Universität für Wissenschaft und Technologie und van der Merwe von der südafrikanischen Nord-West Universität der Regierung Botswanas die Wiedereröffnung des Jagdtourismus.

Im Gegensatz zu den Ankündigungen der Tieraktivisten hat der Fototourismus in den armen Gemeinden Botswanas die Einkommen aus dem Jagdtourismus nicht kompensiert. (Foto: Archiv Baldus)

Die Regierung hatte im letzten Jahr zwar die unter dem vorigen Präsident Ian Khama verbotene Jagd auf Elefanten wieder legalisiert und einige wenige Lizenzen versteigert, ansonsten blieben Jagd und Jagdtourismus aber im Wesentlichen weiter untersagt.

Mokgalo und van der Merwe empfehlen, dies zu ändern. In den Jahren vor dem Jagdverbot in 2014 kamen jährlich 350 Jagdtouristen ins Land und erlegten die relativ geringe Zahl von bis zu 2.500 Tieren. Im Vergleich zu anderen Todesursachen von Wildtieren war die Jagd kaum relevant, wurde aber von den Tierrechtlern als Ursache für den Rückgang bestimmter Wildarten verantwortlich gemacht. Dafür gab es jedoch keinerlei wissenschaftliche Belege.

Die Trophäenjagd beschäftigte um die 1.000 Personen und machte jährliche Umsätze von rund 20 Millionen Euro. Viele arme ländliche Gemeinden profitierten erheblich davon.

Die Wissenschaftler hatten dort empirische Umfragen vorgenommen. Als Ergebnis kann man feststellen, dass die Bevölkerung diese Einkommensverluste sehr bedauert. Die Bereitschaft zum Schutz des Wildes ist in erheblichem Maße zurück gegangen. Auf der anderen Seite dringen gefährliche Wildtiere stärker in bewohnte Gebiete vor, und die Mensch-Tier-Konflikte haben sich verschlimmert. Hauptproblem sind die Elefanten. Daneben wurden vor allem Wildschäden durch Antilopen und Büffel genannt. Fast die Hälfte der Befragten gaben an, aufgrund solcher Konflikte hätten sie eine negative Einstellung gegenüber Wildtieren.

Besonders verärgert zeigten sich die Befragten, dass sie von den Jagdverboten zwar unmittelbar betroffen, aber zuvor nie konsultiert wurden.

Veranlasst war das Jagdverbot vor sechs Jahren durch urbane Tieraktivisten meist europäischer Abstammung, viele von ihnen mit ausländischem Pass, und Personen mit wirtschaftlichen Interessen im Fototourismus, die enge Kontakte zum ehemaligen Präsidenten Ian Khama pflegten.

rdb

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