Afrika: Tourismus stresst Elefanten

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Es gehört zu den Dogmen der Tierrechtler und Tierschützer: Wildtiere in afrikanischen Nationalparks anzuschauen und zu fotografieren ist echter Ökotourismus und schadet den Tieren, vor allem den Elefanten, nicht.

Während die Jagd angeblich stresst, hat der Massentourismus geradezu Unterhaltungswert für die Dickhäuter.

Doch südafrikanische Wissenschaftler kommen zu anderen Ergebnissen. Sie fanden heraus, dass Touristen bei Elefanten Stress, Erregung und Aggression auslösen können. Die Ergebnisse ihrer Forschungen veröffentlichten sie am 19. März in der Zeitschrift „Journal of Zoology“. Sie betonen, dass dies die erste Studie ist, die die Auswirkungen des Tourismus bei Elefanten überhaupt untersucht hat.

Ein Elefant reagiert auf den Beobachter. Sein Verhalten bedeutet: Bleib mir von der Pelle! (Foto: Rolf D. Baldus)

Je mehr Touristen die Tiere bedrängen, desto mehr steigt bei denen die Aggression gegen Artgenossen und zwar bei männlichen Tieren stärker als bei weiblichen. Die Wissenschaftler empfehlen ein Monitoring der Touristenzahlen, um schädliche Auswirkungen auf das das Wohlbefinden der Tiere zu vermeiden. Auch gelte es, Mindestabstände einzuhalten. Die Auswirkungen des als „nicht-konsumtiv“ bezeichneten Fototourismus auf Wildtiere sollten besser untersucht werden.

rdb

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