Belgien: FACE berichtet zum Management der Turteltauben

2018

Der Bestand an Turteltauben (Streptopelia turtur) ist in den letzten Jahren gesunken. Gründe sind vor allem Veränderungen der Habitate und Klimaänderungen.

(Quelle: Rolf D. Baldus (screenshot))

Von der EU-Kommission wurde auch die jagdliche Entnahme genannt.

Die Jagd entlang der Migrationswege kann jedenfalls in der bisherigen Form nicht aufrecht erhalten werden. Vereinbart wurde deshalb ein sogenanntes „adaptives Ernte-Management“ und im Jahr 2021 eingeführt. Die Vereinigung der europäischen Jagdverbände FACE hat jetzt in Brüssel zur Umsetzung berichtet.

Die Jagdsaison 2021 war das erste Jahr der Umsetzung des vereinbarten Managements für die Jagd auf Turteltauben. Gemäß den Empfehlungen der Europäischen Kommission vom letzten Jahr wurde die Jagd in der westlichen Flugroute (Frankreich, Spanien, Portugal und ein Teil Italiens) eingestellt und in der zentralen/östlichen Flugroute (Österreich, Bulgarien, Griechenland, Italien, Malta, Rumänien und Zypern) um die Hälfte reduziert.

Nach der Jagdsaison erstatteten alle Mitgliedstaaten der Europäischen Kommission Bericht über die Maßnahmen zur Erhaltung der Lebensräume, zur Forschung und zur Durchsetzung der Vorschriften sowie, speziell in den Ländern, in denen die Art bejagt werden konnte (zentrale/östliche Flugroute), auch über die Jagdbeute. Die Reduzierung der Beutetiere wurde mit einer Verringerung um etwa 70 %, in einigen Mitgliedstaaten sogar um bis zu 95 %, gut erreicht. Dies zeigt, dass eine schnelle und wirksame Reaktion der Jägerschaft möglich ist.

Erhebungen zeigen, dass die Population in der westlichen Flugroute seit 2013 (als ein hohes Maß an Jagd stattfand) stabil ist und in der zentralen/östlichen Flugroute abnimmt. Dieser anhaltende Rückgang veranlasste die Europäische Kommission, ein Moratorium für die Bejagung der Art in der zentralen/östlichen Flugroute für die Saison 2022 zu empfehlen, obwohl die im letzten Jahr vereinbarten Bedingungen weitgehend erfüllt wurden und im Einklang mit den Grundprinzipien des adaptiven Erntemanagements noch Zeit für die Bewertung der Ergebnisse benötigt wird.

Fachleute weisen darauf hin, dass die verschlechterten Lebensbedingungen für Turteltauben in Nordafrika in die Überlegungen mit einbezogen werden müssen. Der Niedergang der Bestände habe in den 1980er Jahren begonnen, als in der Sahelzone eine langanhaltende Dürre herrschte. Durch Veränderungen in der Landwirtschaft fänden die Vögel, die einen Tagesbedarf von 30 Gramm Körner und Samen haben, nicht mehr genug Nahrung.

rdb

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