Blatten bis man Rot sieht: Bockjagden zur Blattzeit 2001

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Wer zur Blattzeit auf den roten Bock jagen will, dem stehen ganz andere Jagd- und Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung als zu Beginn der Saison. Wir geben hier eine Übersicht und einige Tipps. Vielleicht ist auch für Sie eine Anregung dabei.

Bald ist die Bockjagd in Deutschland offen; wo Sie in Europa auf den roten Bock gehen können, erfahren Sie hier.
Bald ist die Bockjagd in Deutschland offen; wo Sie in Europa auf den roten Bock gehen können, erfahren Sie hier.
Vom JWW-Team
Zum Frühjahrsbeginn sind alle Jäger im Bockfieber, die Eröffnung der Bockjagdsaison kann für sie gar nicht früh genug sein. Deshalb sind viele von ihnen bereits zum 1. April in Südengland oder zum 15. April in der ungarischen Tiefebene.
 
Die Auswahl der Jagdländer und Bockreviere fällt aber ganz anders aus, wenn der Jäger im Hochsommer zur Blattzeit eine Reise auf den roten Bock machen will.
 
Da einige gute Jagdländer relativ spät mit der Bockjagd beginnen, jagt hier der Jäger in Gegenden, die nicht überlaufen und in denen nicht die meisten guten Böcke bereits erlegt sind. Außerdem kann er im Hochsommer auch andere Schalenwildarten bejagen.
 
Im Osten Europas
 
Nachdem gute Jagdmöglichkeiten auf starke Böcke in den klassischen Jagdländern immer weniger werden und in diesem Frühjahr wegen der Maul- und Klauenseuche die Jagd in England und Schottland wohl ausfällt, besinnt man sich auch auf weniger bekannte Bockländer.
 
Diese haben zwar keinen so großen Bestand und keine so hohen Tagesstrecken, dafür bieten sie oft schöne Jagden und starke Trophäen.
 
Rumänien
 
Das gilt vor allem für Rumänien, das eigentlich kein klassisches Bockland ist. Viele Rumänien-Anbieter veranstalten keine Bockjagden im Mai und Juni. Sie berufen sich auf die meist heimliche Lebensweise der Böcke zu dieser Zeit, in der sie angeblich sehr schwer zu sehen seien. Daher seien die Chancen für Gastjäger zu Beginn der Jagdzeit zu gering.
 
Die Empfehlung lautet also: nur Bockjagd zur Blattzeit. Heute finden diese sommerlichen Jagden entweder im rumänischen Banat (im flachen Westen des Landes an der Grenze zur jugoslawischen Wojwodina) oder südlich von Bukarest statt.
 
Der Bockjäger kann sich auch kurzfristig dazu entscheiden, weil er seit dem 1. Januar dieses Jahres kein Visum mehr für Rumänien braucht.
 
Wer im Banat jagen will, sollte zwischen dem 30. Juli und dem 5. August im Revier sein. Flachlandreviere ähneln hier den Feldrevieren entlang der Theiß in Ungarn oder der Wojwodina.
 
Der Rehwildbestand ist gut, der Jäger wird viel Anblick haben und auch die Chance, Böcke mit Gehörngewichten zwischen 300 und 500 Gramm (alles Netto-Angaben) zu erlegen.
 
Rumänien ist kein Billigland, es bietet starke Böcke, aber nicht zu so günstigen Preisen wie etwa Polen oder die Ukraine (die Relationen der Preise in einzelnen Ländern ersehen Sie im Preisvergleich in JWW 2/2000).
 
Ein „400-Gramm-Bock“ kostet in Rumänien zwar nur 1220 Mark (in Polen 1630 Mark), einer mit 550 Gramm aber stolze 5400 Mark (in Polen 1400 Mark weniger).
 
So starke Böcke – auch mit Gehörngewichten um 600 und 700 Gramm – gibt es in Rumänien, und wer sich die nicht leisten kann oder will, muss seinen Jagdführern klare Instruktionen bezüglich der Trophäenstärke geben.
 
Ein anderes gutes Gebiet, das erst im letzten Sommer zur Blattzeit mit großem Erfolg getestet wurde, liegt südlich von Bukarest. Dort sind sowohl der Rehwildbestand als auch die Wilddichte hoch.
 
Die Chancen sind gut, zur Blattzeit (hier zwischen dem 20. Juli und dem 10. August) auch Böcke mit Gehörngewichten über 500 Gramm erlegen zu können. Normalerweise erwartet man im Schnitt Böcke zwischen 300 und 450 Gramm Gehörngewicht.
 
Beide Gebiete haben aber ein Handicap: Rumänische Förster, die ausländische Gäste führen, können nicht blatten. Wer also trotzdem aufs Blatten nicht verzichten will, muss sich selber darum bemühen.
 
Eigentlich ist das aber eine Sache, die jeder Bockjäger beherrschen sollte.
 
Ukraine
Wenn man die Bockjagden von hinten aufrollt, also von der Spätsaison (Blattzeit) her, bekommt auch die Ukraine einen wichtigen Platz unter den Bockländern.
 
Hier hat man schon seit Beginn der Erschließung dieses neuen Jagdlandes mehr zur Blattzeit gejagt als im Frühjahr. Auch der neue offizielle Safari Club Weltrekord-Bock wurde von einem JAGEN WELTWEIT-Leser zur Blattzeit in der Ukraine erlegt.
 
In den ukrainischen Revieren ist natürlich kein so hoher Rehwildbestand anzutreffen wie in Ungarn oder Polen. Aber dennoch ist genug Wild vorhanden, so dass man in einer Woche zwei bis vier gute Böcke erlegen kann.
 
Im Schnitt rechnet man, je nach Revier, mit Gehörngewichten zwischen 300 und 450 Gramm. Eine Überraschung nach oben ist immer möglich, zumal viele Böcke in den riesigen Revieren den einheimischen Jagdaufsehern nicht bekannt sind.
 
Böcke mit Gehörnen über 500 Gramm können also durchaus auf der Strecke liegen, sogar ein „700-Gramm-Bock“ wurde in der Ukraine von einem Gastjäger erlegt.
 
Nirgendswo sonst jagt man auf Böcke so günstig wie in den ukrainischen Revieren. Abschüsse kosten dort nur die Hälfte oder ein Drittel von dem, was man in Rumänien oder Ungarn zahlt.
 
Für Böcke zwischen 300 und 450 Gramm, die in der Regel zur Strecke kommen, zahlt der Gast nur 470 bis 1400 Mark. Noch günstiger sind Spitzenböcke: 550 bis 600 Gramm starke Trophäen kosten 2400 bis 3000 Mark.
 
In den Konkurrenzländern müssen 7000 bis 9000 Mark und mehr hingeblättert werden.
 
Dafür muss der Gast allerdings einiges in Kauf nehmen. In der Ukraine wird leider etwas zu viel mit dem Jeep gefahren, die Wilddichte ist gering und örtliche Guides haben keine Erfahrungen im Blatten.
 
Die Ukraine ist grundsätzlich nur denjenigen Jägern zu empfehlen, die Auslandsjagderfahrung haben und selber blatten können.
 
Die Brunft ist in der Ukraine erst in der ersten Augustwoche voll im Gange. Also am 1. August anreisen und eine Woche bleiben. In den meisten Revieren sind auch starke Keiler vorhanden.
 
Bock und Keiler sind in der Ukraine Anfang August fast eine klassische Kombination, die bisher sehr gute Erfolge gebracht hat.
 
Bulgarien
Wegen des späten Beginns der Bockjagd am 1. August kommen kaum noch Bockjäger in die bulgarischen Reviere. Bockjäger sind am Anfang der Saison „wild auf Böcke“ und reisen in die Länder, die gleich zum 1. Mai (oder sogar am 15. April wie Ungarn oder am 1. April wie England) die Bocksaison eröffnen. Diese Situation sollte der Bockjäger nutzen, der auf den Bock zur Blattzeit jagen möchte.
 
Zu Beginn der 90er Jahre war in Bulgarien zu stark in den Rehwildbestand eingegriffen worden. Deshalb wurde der Beginn der Bockjagd vor ein paar Jahren auf einen so späten Zeitpunkt verlegt.
 
Heute ist der Rehwildbestand immer noch nicht ganz so hoch wie vor der politischen Wende, jedoch so gut, dass man gute Strecken machen und bulgarische Bockreviere empfehlen kann.
 
In den letzten drei Jahren wurden also dort kaum Böcke gejagt. Das Wild ist dadurch sehr vertraut und genügend alte Böcke sind vorhanden, auch für ein erfolgreiches Blatten. Ein Beweis dafür sind Bockstrecken, die „nebenbei“ während der Hirschbrunft 2000 gemacht wurden: zwischen 300 und 450 Gramm lagen die Gehörngewichte.
 
Es waren etliche Böcke dabei, die über 500 Gramm Gehörngewicht auf die Waage brachten; meist Böcke, die vorher nie gesehen wurden, die keiner gekannt hatte.
 
Die Brunft des Rehwildes findet in den meisten bulgarischen Revieren früher statt als in anderen Bockländern, meist schon um den 10. oder 15. Juli. In der ersten Augustwoche, dem Beginn der Jagdzeit in Bulgarien, ist dann davon oft nicht mehr viel zu spüren.
 
Deshalb sollten nur Reviere gebucht werden, in denen nach bisheriger Erfahrung in der ersten Augustwoche noch guter Brunftbetrieb herrscht. In jedem Fall muss man sofort zu Beginn der Bockjagd nach Bulgarien kommen, nicht später.
 
Eine andere Möglichkeit wäre, schon Mitte Juli zur Blattjagd anzureisen. Wenn die Jägergruppen feststehen, kann beim bulgarischen Forstministerium eine Sondergenehmigung zum Jagdbeginn am 15. Juli eingeholt werden.
 
In dem Fall wären die Jägerinnen oder Jäger ziemlich sicher, zur besten Zeit im Revier zu sein.
 
Für diese Jagd ist mindestens eine Reisewoche in einem nordbulgarischen Revier (Dobrudscha, Ruse, Razgrad etc.) zu empfehlen. In der Zeit müssten drei bis fünf Böcke in der Klasse 300 bis 500 Gramm auf der Strecke liegen. Eine angenehme Überraschung nach oben ist immer möglich.
 
Diese guten Jagdmöglichkeiten bedeuten aber nicht, dass die Böcke in Bulgarien billig sind. Im Gegenteil. Sie liegen in etwa zwischen denen aus den polnischen und ungarischen Revieren.
 
Ein „400-Gramm-Bock“ kostet in Bulgarien 1750 Mark, wie anderswo auch. Ein „450-Gramm-Bock“ kommt auf 3 000 Mark und ist bereits teurer als in den Konkurrenzländern. Ganz besonders in der „500-Gramm-Klasse“ mit 4750 Mark und drüber ist Bulgarien vergleichsweise sehr teuer.
 
Schade ist nur, dass es dort im Hochsommer kaum Möglichkeiten zu einer guten Kombinationsjagd gibt. Hirsch, Mufflon und Gams sind erst ab dem 1. September frei. Nur Keiler können erlegt werden.
 
Slowenien
Tipp: Das Revier Mokritz in Slowenien, an der slowenisch-kroatischen Grenze, das durch die unvergesslichen Erlebnisbücher des Jagdschriftstellers Friedrich von Gagern (1882-1947) unter den Bockjägern berühmt ist.
 
Slowenien ist zwar nicht mehr das, was es einmal war – einst durften ausländische Gäste bis zu 90 Prozent des Gesamtabschusses erlegen – heute sind slowenische Jäger mit 70 Prozent am Gesamtabschuss beteiligt (und zahlen die gleichen Preise in Mark wie die Gäste). Das Revier Mokritz ist aber immer noch etwas ganz besonderes, weil es nur im deutschsprachigen Raum bekannt ist.
 
Bockjäger aus Österreich und Deutschland verbinden viel Nostalgie mit diesem Bockrevier, das heute auf solche Jagdgäste spezialisiert ist. Auch zur Blattzeit kann hier gejagt werden, allerdings ist die Anzahl der Gruppen pro Jahr begrenzt und eine rechtzeitige Reservierung notwendig.
 
Hierher kommt man also nicht wegen der Spitzenböcke. Die Trophäen sind nicht hoch, aber knuffig und von interessanter Form. Die Gewichte liegen zwischen 350 und 400 Gramm und die Trophäengebühren liegen, je nach CIC-Punkten, zwischen 800 und 2000 Mark.
 
Polen
Polen ist zur Blattzeit ein gutes Ziel für den Jäger und nicht nur im Frühjahr zu Beginn der Jagdsaison. Im Hochsommer gibt es sicherlich Chancen, den einen oder anderen starken oder abnormen Bock mit Blatten vor die Büchse zu bekommen.
 
Wir haben darüber bereits des öfteren berichtet und möchten hier eher weniger bekannte Jagdmöglichkeiten vorstellen.
 
Großbritannien
Sollte der Seuchenzug der MKS in Großbritannien bis zur Blattzeit zum Erliegen kommen und die Jagdbeschränkung aufgehoben sein, würden die Reviere in Südengland und Schottland sicherlich für den kurzentschlossenen Jäger das eine oder andere Schnäppchen bereit halten.
 
Durch den Geschäftsverlust im Frühjahr stehen die Veranstalter unter Verkaufsdruck, wodurch man gut verhandeln kann. Ferner werden die Reviere bis zur Blattzeit kaum Jagddruck haben.
 
Neben den hinlänglich bekannten Rehbockregionen in Südengland, lassen sich immer noch echte Geheimtipps in Schottland finden. Diese Reviere liegen im Randgürtel der Highlands, der sich entlang der Städte Stirling, Perth, Aberdeen und Inverness erstreckt.
 
Die Trophäen der Böcke dort sind zwar durchschnittlich etwas schwächer als in Südengland, dafür ist aber die Wilddichte erheblich höher. Spitzenböcke überschreiten nicht selten die „500- Gramm-Marke“ und die Abschussgebühren sind vergleichsweise günstig.
 
Preisangaben sind aber zur Zeit wegen der MKS-Problematik und der Kursschwankungen des Britischen Pfundes unrealistisch.
 
Tschechien
Im Lichte der Blattzeitjagd und bezüglich der weiteren Kombinationsmöglichkeiten sehen die Jagdmöglichkeiten auf den roten Bock in Tschechien ganz anders aus. In Tschechien gibt es kaum starke Böcke. Der Jäger muss mit einem durchschnittlichen Gehörngewicht zwischen 250 und 350 Gramm rechnen, seltener darüber.
 
Dafür jagt er mit Förstern, die in der Regel erfahrene Jäger sind und gut blatten können. Meistens ist das eine Waldjagd im lichten Bestand mit sehr guten Strecken.
 
Auch finanziell tut das dem Jäger nicht weh, denn Böcke in dieser Klasse kosten nur 400 bis 1000 Mark. Ab dem 1. Juli sind Feisthirsche und ab dem 1. August Keiler frei, so dass zur Blattzeit auch bunte Strecke zu günstigen Preisen gemacht werden kann.
 
Slowakei
Wer noch ein Stückchen weiter in Richtung Osten fahren kann, wird in den slowakischen Revieren mit deutlich stärkeren Böcken als in Tschechien belohnt.
 
Je nach Revier kann der Jäger mit Gehörngewichten zwischen 250 und 450 rechnen, mit etwas Glück auch um 500 Gramm. Die Bockreviere sind aber von unterschiedlicher Qualität, weshalb unbedingt Referenzen verlangt werden müssen.
 
In der Slowakei gibt es auch herrliche Karpatenreviere, in denen man zur Blattzeit nicht nur auf starke Böcke, sondern auch auf Sommerkeiler (ab dem 16. Juli) und Feisthirsche (zum 1. August) gleichzeitig jagen kann. Wir empfehlen, mit eigenem (Gelände)-Wagen dorthin zu fahren.
 
Der Jäger kann nicht nur seinen Hund für eventuelle Nachsuchen und genug Ausrüstung mitnehmen, sondern spart sich vor allem auch mehrere 100 Mark für Reviertransporte, die in der Slowakei recht teuer sind.
 
Es ist kein Geheimtipp mehr, dass man in Schweden zur Blattzeit auf starke Böcke jagen kann. Wir haben darüber bereits ausführlich berichtet (siehe JAGEN WELTWEIT 2/2000).
 
Jedem Auslandsjäger ist bekannt, dass es zu Beginn der Bocksaison Mitte April oder am 1. Mai zu einem Ansturm der Bockjäger aus ganz Europa auf die wohl weltweit besten Bockreviere kommt.
 
Es ist aber ein Vorurteil, dass fast alle starken Böcke zu Beginn der Jagdzeit gestreckt werden. Alte und erfahrene Rehböcke bemerken den Jagddruck sehr schnell und bleiben bis zur Blattzeit äußerst heimlich. Deshalb sind Überraschungen der freudigen Art zur Blattzeit immer möglich.
 
Sibirischer Rehbock
Eine Frühjahrsjagd auf den Sibirischen Rehbock gibt es nicht, weil die Jagdsaison auf diesen Bockgiganten in der Regel erst zum 15. August beginnt.
 
Weil die Brunft etwa einen Monat später stattfindet als bei seinem kleinen europäischen Vetter, deckt sich der Jagdbeginn mit der Blattzeit des Sibirischen Rehwildes.
 
Über die Jagd und Blatten auf den Sibirischen Rehbock im westsibirischen Kurgan wurde in JAGEN WELTWEIT 1/2001 ausführlich berichtet.
 
Kurgan war zu Beginn der 90er Jahre in der Tat das beste Jagdgebiet für starke Sibirische Böcke. Das hat sich inzwischen etwas geändert, denn die Gebiete Kustanai und Petropavlovsk im Norden Kasachstan gelten heute als gleich gute Adressen für starke Sibirier.
 
Auch in Kustanai haben Jägergruppen aus deutschsprachigen Ländern mit Erfolg auf den Sibirischen Bock zur Brunft Ende August gejagt und ihre Jagd sogar auf Video aufgenommen haben. Nur ist hier die Jagd mit dem Blatter nach wie vor keine vorherrschende Jagdmethode.
 
Die Jagdkosten für dieses Bockprogramm im Norden Kasachstans betragen 1700 US-Dollar. Dazu kommen noch Flüge und Abschüsse, die je nach Trophäenstärke im Bereich zwischen 850 und 2200 US-Dollar liegen.
 
Deutlich günstiger kann man auf den Sibirischen Rehbock im Hochsommer (Brunft) in den welligen Vorbergen des russischen Altai jagen. Ein Jagdprogramm mit allen Jagdkosten und zwei Böcken (!) ohne Trophäenbegrenzung kostet ab/bis Barnaul nur 5700 Mark.
 
Für einen zusätzlichen Bock zahlt der Jäger ohne Rücksicht auf seine Stärke rund 1000 Mark als Trophäengebühr.
 
Auch im Altai haben es erfahrene Bockjäger aus dem Westen mit dem Blatten versucht, nur ohne großen Erfolg. Die Böcke reagieren sehr unterschiedlich. In jedem Fall ist das keine Jagdmethode, die Spitzenböcke garantiert. Und sie sollte nur von „Blatt-Profis“ ausgeübt werden.
 
Sibirische Rehböcke – die sehr hohe Stangen (35 bis 42 Zentimeter) und die typischen, lyraartigen Gehörne tragen – haben im Altai Gehörngewichte im Schnitt um 800 Gramm, stärkere aber auch 1000 bis 1300 Gramm.
 
Der Jäger fährt auch hier wie in Kustanai durch weite Ebenen und großflächige Kornfelder mit einem Geländewagen und hält Ausschau nach starken Böcken. Wenn diese in Anblick kommen, werden sie zu Fuß angegangen.
 
Die Blattzeit ist also nicht nur die „hohe“ Zeit, in der der Rehblatter zum Einsatz kommt, sondern auch die Zeit für eine wunderschöne Sommerjagd mit vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten. JWW
 
Hinweis:
 
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Fotos: Manfred Danegger
Hansgeorg Arndt

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