„Gerade findet die wichtigste globale Konferenz statt, von der Sie noch nie gehört haben,“ lautet eine Schlagzeile in der heutigen New York Times. Der erste Teil der Weltnaturkonferenz in Kunming, China, endet heute.
Einem UN-Bericht zufolge müssen die weltweiten Ausgaben für den Schutz und die Wiederherstellung der Natur in diesem Jahrzehnt verdreifacht werden, um ein massenhaftes Artensterben zu verhindern. Erfahrungsgemäß reicht Geld allein aber nicht aus, um Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Ohne Einbeziehung der Bevölkerung auf dem Weg über eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sind alle Projekte zum Scheitern verurteilt. Das Foto zeigt das Trocknen der Medizinalpflanze „Teufelskralle“, die San (Buschleute) in Namibia gesammelt haben. Die wild wachsende Pflanze ist grundsätzlich geschützt, darf aber in bestimmten Mengen und mit schonenden Verfahren von den San geerntet werden. (Quelle: Rolf D. Baldus)
Genau genommen handelt es sich um die 15. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über Biologische Vielfalt. Es geht um die weltweite Naturzerstörung, das Artensterben und die Biodiversität. Das sind Themen, die für Jägerinnen und Jäger besonders wichtig sind. Die Konvention folgt dem Grundsatz „Schutz durch Nutzung“. Insofern bietet sie eine Heimat für die nachhaltige Jagdausübung.
Konkret geht es um das bessere Management von Schutzgebieten. 30 % der Weltoberfläche sollen bis 2030 unter Schutz gestellt werden. Für die Jagd wird wichtig sein, wieviel davon Totalschutz genießen wird. In jedem Fall werden die Wildbestände in den meisten Flächen an Land aber reguliert und genutzt werden müssen. Weitere Ziele sind ein radikales Zurückfahren der Umweltverschmutzung und schließlich soll weltweit ein Jahrzehnt der Wiederherstellung der Artenvielfalt eingeläutet werden. Deutschland drängt darauf, dass es am Ende der Konferenz nicht nur politische Absichtserklärungen gibt, sondern dass auch Regeln und Kriterien für eine Erfolgskontrolle vereinbart werden. Das ist noch nicht vorgesehen. Bislang wurde nur eine recht unverbindliche Erklärung angenommen.
Der jetzt abgeschlossene, erste Teil des Treffens war virtuell. Der zweite Teil soll als Präsenzkonferenz vom 25. April bis 8. Mai 2022 in Kunming, Süd-China, stattfinden.
rdb