Woher hatte das Quagga seinen gestreiften Vorderleib und das einfarbige Hinterteil? Die Antwort darauf fand ein internationales Forscherteam jetzt – durch die Untersuchung von ausgestopften Quaggas.
Sie sehen aus wie eine Mischung aus Zebra und Pferd. Ausgestorben sind sie seit 150 Jahren. Und dennoch ließ die eingangs gestellte Frage die Wissenschaft nicht in Ruhe. Jetzt ist ein internationales Forscherteam der Antwort ein gutes Stück näher gekommen. Sicher ist jetzt: Das Quagga entwickelte sich aus dem Steppenzebra und veränderte schnell seine Fell-Färbung.
Doch wie untersucht man eine ausgestorbene Tierart? Ganz einfach. Man greift auf ausgestopfte Exemplare zurück. Im Falle der Quaggas waren es 13 Präparate aus verschiedenen Museen. Bei ihnen untersuchten die Wissenschaftler die sogenannte mitochondriale DNA aus Fell-, Zahn- und Knochen-Fragmenten.
Dieser Erbgut-Anteil wird allein über die Mutter vererbt und verändert sich daher im Lauf der Zeit nur sehr langsam. Über den Grad dieser Veränderungen kann unter anderem der Zeitpunkt bestimmt werden, an dem sich die Abstammungslinien zweier Tierarten getrennt haben. Beim Quagga fanden die Forscher vier typische mitochondriale Erbgut-Muster, die vor etwa 120.000 bis 290.000 Jahren während der vorletzten Eiszeit entstanden sein müssen.
Diese Muster ähneln denen der Steppenzebras sehr stark. Die Wissenschaftler glauben deshalb, dass die Quaggas eine Unterart der Steppenzebras waren. Wahrscheinlich gingen sie aus einer Gruppe hervor, die schon längere Zeit isoliert gelebt hat. Dabei habe sich die typische Fellfärbung der Quaggas schnell entwickelt. Grund für die Arten-Aufspaltung gaben wahrscheinlich die ständigen Klima-Veränderungen, die zur gleichen Zeit zum Beispiel auch dazu führten, dass sich verschiedene Antilopen-Unterarten gebildet haben.
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