Elefanten singen wie wir

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Wie Elefanten Infraschall-Töne produzieren, fand ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Stimmforscher und Biologen der Universität Wien heraus. Die Dickhäuter scheinen denselben Stimmproduktions-Mechanismus wie wir Menschen zu verwenden.

 

Elefanten sind für ihre Kommunikation über extrem tiefe Töne bekannt (Infra-Schall), dessen Tonhöhe von Menschen nicht mehr wahrgenommen werden kann. So können die sozialen Dickhäuter über Kilometer können mit Artgenossen in Verbindung stehen.
Bisher war jedoch unklar, wie diese Klänge eigentlich produziert werden. Wissenschaftler nahmen zunächst an, dass die Riesen schnurren wie Katze und die Töne mit der Kehlkopfmuskulatur bilden. So wären allerdings nur relative leise Laute produzierbar. Alternativ wurde die Theorie aufgestellt, dass Elefanten ihre Stimmbänder durch den von der Lunge kommenden Atemluftstrom in Schwingung versetzen – wie es auch Menschen beim Sprechen und Singen tun. Die Stimmbänder der Elefanten sind 8-mal länger als beim Mensch. Durch das „Aufeinanderklatschen“ der Stimmbänder würden die tiefen Klänge erzeugt werden.
 
Viel heiße Luft

Um das Rätsel der Lautäußerung zu lösen, wurde im Stimmlabor mit einem Kehlkopf eines Elefanten experimentiert. Warme, feuchte Luft wurde durch den Kehlkopf geblasen. Und es gelang: Die Forscher erzeugten Infraschall – ganz ohne Aktivierung der Kehlkopfmuskulatur.
 
Auch die faszinierend irregulären Laute, die von Elefantenkälbern abgegeben werden und vergleichbar mit der Heiserkeit eines schreienden Babys oder eines Heavy-Metal-Sängers sind, wurden dokumentiert.
 
 
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Quelle: Science, 2012: How low can you go – Physical Production Mechanism of Elephant Infrasonic Vocalisation. Herbst et all.
 


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