Heyms Take-Down

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Der neue Take Down-Großwildrepetierer von Heym basiert auf dem hauseigenen Express-Magnumsystem: eine nahezu perfekte Großwildbüchse, wenn nur auch im Detail Auge und Können der Büchsenmacher mitgespielt hätten.

Die Test-Waffe hat das Kaliber .416 Rigby. Sie basiert auf dem Express-System; der Take-Down-Mechanismus wurde von Karl-Heinz Ritterbusch entwickelt: eine klassische Großwildbüchse mit neuem, aber konventionellem System. Der Vorteil von Take Down-Repetierern liegt klar auf der Hand. Mit Wechselläufen ausgestattet, spart man gegenüber mehreren Waffen an Transportgewicht. Nebenbei fällt das Packmaß natürlich geringer sowie kompakter aus.

Bei einem Wechsellauf in anderem Kaliber ist die Montage eines weiteren Zielfernrohrs ratsam. So müssen nur Lauf mit Zielfernrohr getauscht werden. Die Büchse ist dann sofort einsatzbereit. Neben den praktischen Gründen möchte ich aber nicht verschweigen, dass Liebhaberei und Nostalgie auch eine Rolle bei einer Entscheidung für einen Take-Down-Repetierer spielen können.
 

Express-System

Das Herz der vorliegenden Waffe bildet das von Franz Würger entwickelte Heym Express-System. Aufgrund der Länge sowie Kammer- und Stoßbodenstärke eignet es sich für die langen und dicken Magnum-Patronen, angefangen von der .338 Lapua Magnum über .375 H&H Mag. bis hin zu .416 Rigby, .450 Rigby, .500 Jeffery und .505 Gibbs.

Immerhin passen Patronen bis zu 93,5 Millimeter Länge in den Magazinkasten. Er fasst übrigens fünf Patronen des Kaliber .416 Rigby und ist mit einem Klappdeckel ausgestattet. An der Frontseite befindet sich ein federbelastetes Blechteil, das sich eindrücken lässt. Zusätzlich greift eine seitliche Schiene im Magazinkasten einseitig in die Rillen der Patronenhülsen. Dadurch soll eine Geschoss-Beschädigung bei den rückstoßstarken Kalibern verhindert werden. Das ist aber mehr etwas für Theoretiker. In der Praxis wurden die Bleiköpfe einiger Geschosse trotzdem leicht deformiert.

Das System besteht aus einer Art Metallkasten, in dem Hülse, Magazin und Abzugsvorrichtung integriert sind. Bei seiner Lage im Schaft spricht man von schwimmender Systemlagerung. Gegen Schaftbruch schützen zwei Querbolzen-Verschraubungen. Die Kralle des Ausziehers á la Mauser wurde so bearbeitet, dass sie auch in die Rille einer von Hand ins Patronenlager geschobenen Patrone springt. Der lange Auszieher sorgt für kontrollierte Patronenführung aus dem Magazin und spricht für Zuverlässigkeit. Im Stoßboden sitzt ein von vorn verschraubter federbelasteter Auswerfer-Stift. Ein Steuerstück im Hülsenboden springt in eine Ausnehmung der Kammer und wirkt beim Zurückziehen auf den Auswerfer-Stift. Das erfordert aber ein komplettes Zurückziehen der Kammer.

Auf dem gut geschlossenen Schlösschen sitzt eine seitliche, horizontale Dreistellungssicherung. Sie lässt sich sehr gut bedienen und wirkt direkt auf den Schlagstift und blockiert die Kammer. Genau genommen wird die Schlagbolzen-Feder blockiert, denn der Schlagbolzen ist ein separates Teil. So kann er bei Bruch schnell getauscht werden. Im gespannten Zustand tritt hinten aus dem Schlösschen das gut fühlbare Spannstück aus.

Hülsenbrücke und ?kopf haben die verstärkende Square Bridge-Form. Das Schloss verriegelt mit zwei Warzen direkt in der Verschlusshülse am Lauf. Der Kammerstengel fungiert als eine Art „Sicherungswarze“. Er steht gut vom Schaft ab und lässt sich bequem greifen. Die Kugel hat einen Fischhaut-Kranz.

 
 
Kasten:
Technik auf einen Blick
Vorteile & Nachteile
Folgeseiten:
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Fotos: Roland Zeitler

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