Nun ist es amtlich: Löwen und Leoparden sowie Giraffen zählen zu den wandernden Tierarten.
Jedenfalls hat das Ende Oktober die 12. Konferenz der Mitgliedsstaaten der “Konvention über Wandernde Tierarten” (CMS) in Manila so beschlossen. Gegen diese Entscheidung stimmten nur die Länder Tansania, Uganda, Simbabwe und Südafrika. Das sind interessanterweise auch die Staaten mit dem höchsten Bestand der betroffenen Tierarten. Jedenfalls weiß man dort genau, dass diese Tiere keine wandernden Arten sind und deshalb schon per Definition nicht in das Aufgabengebiet der Konvention fallen.
Auch wenn bekannt ist, dass die Giraffe keine wandernde Tierart ist, zählt sie nun zu den wandernden Arten (Foto: Markus Lück)
Zum 1. Mal in der Geschichte der in Bonn ansässigen UN-Konvention wurde eine solche Entscheidung nicht einstimmig getroffen. Der zweifelhafte Beschluss sichert der Konvention mehr Einfluss, und viele Vertreter der Tierschutzszene feiern jede Hochstufung im Schutzstatus als Erfolg. Der internationale Jagdrat (CIC) nannte diese klare Kompetenzüberschreitung eine “Marginalisierung” der beim Schutz dieser Tierarten erfolgreichen Länder. Die Jägerschaft muss der CMS, die an Bedeutung gewinnt, in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken.
Weiterhin beschloss die Konferenz Schutzmaßnahmen für Zugvögel. Derzeit konzentriert man sich dabei auf das Mittelmeer. Bleimunition war auch ein Thema in der Debatte. Die anwesenden Jagdorganisationen wie CIC, FACE und SCI rieten zu einem wissenschaftsbasiertem Vorgehen in der CMS-Arbeitsgruppe, die sich mit der Vergiftung von Wildtieren befasst.
rdb