Es wird auch weiterhin Streit herrschen, wo die stärksten Bären der Erde ihre Fährte ziehen. Neben dem Gebiet ist natürlich auch der Jagderfolg ins Kalkül zu ziehen. Schließlich gibt es auch kapitale Bären, die für den Jäger unerreichbar sind.
Rumänischer braunbär mit 292 CIC-Punkten. |
Von Roland Zeitler
Jede Bären-Unterart hat ihren Reiz. Nicht nur die Trophäe zählt für einen Jäger, schließlich sind da noch Landschaft, Jagdarten und Verhaltensweisen der verschiedenen Bärenarten. Jede Bärenart und deren Bejagung hat ihre Besonderheiten, ihre Vor- und Nachteile. So wird der passionierte Bärenjäger verschiedene Erdteile bereisen und unterschiedliche Bären bejagen.
Ich habe bisher den europäischen Braunbär und den nordamerikanischen Schwarzbär bejagt. Aber bei anderen Jagden habe ich mit Eisbär, Grizzly und amerikanischem Braunbär Tuchfühlung aufgenommen. Wer behauptet, der Unterschied von Braunbär aus den Karpaten und Küstenbraunbären in Alaska, Kamtschatka oder auch nur einem Inlandsgrizzly sei nur klein, der irrt sich. Schon zwischen Lebensbedingungen und Verhaltsweisen liegen große Unterschiede. Wer die verschiedenen Braunbären beobachtete, weiß, dass die Unterschiede deutlich ausgeprägt sind.
Riesige Braunbären
Die riesigen Braunbären im Hohen Norden Amerikas oder fernen Sibirien sind für mich die Könige der Wildnis. Ihre ausstrahlende Kraft, Stärke und Größe wird von keiner anderen Braunbären-Art erreicht. Ich habe präparierte kapitale Karpaten-Bären gesehen, die neben einem guten Kodiakbären wie ein Kind wirkten. Schließlich kann ein Kodiakbär auch das Doppelte wiegen.
Die Jäger, die nach einem der Riesenbären suchen, werden sich die Frage nach dem Wo stellen. Leben die größten Bären der Erde auf Kodiak Island, Alaskas Peninsula (Aleuten) oder auf der russischen Halbinsel Kamtschatka? Daneben interessiert natürlich noch die Frage, wo eine reelle Chance besteht , solch einen kapitalen Küstenbraunbär zu erbeuten. Über diese Frage werden sich Bärenjäger wohl noch ewig streiten.
Für den Jagderfolg sind Jagdart, Gelände und Fitness des Jägers entscheidend, daneben natürlich auch die Bärendichte. In Alaskas besten Inlandsgrizzly-Gebieten leben rund 40 bis 50 Bären auf 1.000 Quadratkilometern. Auf Kodiak Island, Admiralty und Chichagof-Island, sowie Alaskas Peninsula (um Katmai/Mc Neil, sowie am Ende in der Nähe von Cold Bay) ist es ein Bär auf zwei Quadratkilometer (rund 200 bis 500 Bären je 1.000 Quadratkilometer).
Braunbären können eine Länge von rund 330 Zentimetern erreichen und über 800 Kilogramm wiegen. In manchen Büchern liegen die angegebenen Gewichte sogar bei rund 1.000 Kilogramm. Dagegen sind Inlandbären (Grizzly in Amerika oder Braunbären in Sibirien) wesentlich geringer. Sie wiegen rund 200 bis 320 Kilogramm, wobei es starke Exemplare auf 450 Kilogramm bringen können.
Gute Längenmaße liegen zwischen sieben und acht Fuß (210 bis 240 cm). Nur selten werden Grizzlies mit neun Fuß oder noch stärker erlegt. Je weiter man sich von der Küste entfernt, desto geringer werden die Bären in der Regel.
Eisbären und Schwarzbären
Reife Eisbären haben eine Deckenlänge von rund acht bis über zehn Fuß. Nach einem kapitalen Eisbären muss man lange suchen und schwächere Bären eben pardonieren. Natürlich kann es dann sein, dass man als Schneider heimfährt. Zur Erbeutung eines sehr starken Eisbären gehört viel Glück und Ausdauer.
Schwarzbären sind im Osten Nordamerikas viel geringer als im Westen, was wohl nahrungsbedingt ist. Starke Schwarzbären werden jährlich auf Victoria Island gestreckt. Sehr starke Bären erlegt man auch am Bait im Norden Albertas, Manitobas oder Saskatchewans. In letzter Zeit sind kapitale Schwarzbären in einigen jagdlich kaum genutzten Outfits in Nordalberta erlegt worden.
Europäische Braunbären
Die stärksten Europäischen Braunbären findet man gewiss in den rumänischen Karpaten. Dort ist auch die Bärendichte am höchsten.
Auch unter den Grizzlybären des Inlands gibt es kapitale Exemplare. |
Folgeseiten:
[-2- Bewertung und Altersbestimmung]
Fotos: Roland Zeitler