Namibia: Elefanten – Eine Erfolgsgeschichte schafft Probleme

3382

In einem zweitägigen Workshop des Umweltministeriums Ende November wurden die zunehmenden Konflikte zwischen Elefant und Mensch in Namibia erörtert und nach Lösungsmöglichkeiten gesucht.

Elefantennachwuchs passiert einen Campingplatz in Namibia: Wunderschön für Touristen. Überqueren Elefantenherden auf ihren Wanderungen jedoch landwirtschaftliche Betriebe, dann kann das erhebliche Schäden zur Folge haben. Wer soll diese bezahlen? (Quelle: Trott/Archiv Baldus)

Die Probleme nehmen zu. Das liegt vor allem an den steigenden Elefantenzahlen. Der Bestand der Dickhäuter hat sich seit 1990 verdreifacht. Um die 25.000 Elefanten ziehen in Namibia ihre Fährte.

In einem Artikel des südafrikanischen landwirtschaftlichen Wochenblattes „Farmer’s Weekly“ wird die Sicht der kommerziellen Farmer geschildert, also der Landwirte, die mit großen Betrieben für den Markt produzieren. Die meisten Elefanten leben außerhalb der Nationalparks. Häufig dringen sie auf Farmen ein und zerstören dort Zäune, Brunnen und Infrastruktur, oft auf der Suche nach Wasser. Der Tagesverbrauch an Gras und Wasser beträgt etwa das dreißigfache einer Kuh, und die Elefanten haben oft die dürrebedingte Notlage der Landwirte verschärft, berichtete der Vertreter eines Bauernverbandes. „Elefanten vertragen sich einfach nicht mit kommerzieller Landwirtschaft“, fasste ein landwirtschaftlicher Consultant die Diskussion zusammen.

Auf der Konferenz legten drei Bauernverbände den Entwurf eines gemeinsamen Papiers zum Umgang mit den Elefanten vor. Dabei geht es vor allem um die Verringerung von Schäden und den Schadensausgleich. Vorgeschlagen wird eine Zonierung, d.h. die Festlegung von Gebieten, in denen Elefanten willkommen sind und solchen, in denen sie nur eingeschränkt oder gar nicht toleriert werden können.

Elefanten können auch einen hohen wirtschaftlichen Wert darstellen. Nach Ansicht der landwirtschaftlichen Interessenvertreter muss sichergestellt werden, dass die Bevölkerung und die Bauern vor Ort davon auch profitieren.

Auf der Konferenz wies man auch auf die internationale Verantwortung für den Erhalt der Elefanten hin. In den reichen Ländern könne man nicht für Elefantenschutz sein und dann Namibia im Regen stehen lassen, wenn es um die finanzielle Herausforderung bei der Kompensation von Schäden gehe.

rdb

ANZEIGEAboangebot