Umweltminister Shifeta gab jetzt eine Neuerung bekannt: Die Einnahmen der ländlichen Hegegemeinschaften (conservancies) aus Jagd und Tourismus kommen zwar weiterhin den Gemeinden selbst zugute. Ihre Verteilung soll aber in Zukunft über einen staatlichen Fonds organisiert werden.
Offiziell wird dies damit begründet, dass die Einnahmen in der Vergangenheit oft versickert seien und nicht ausreichend in Infrastrukturprojekte wie Schulen oder Krankenstationen oder in soziale Dienste für die Bevölkerung geflossen seien. „Das Geld, das mit den Jagdkonzessionen verdient wird, muss ausschließlich für Gemeinschaftsprojekte innerhalb derselben Gemeinden verwendet werden”, sagte der namibische Minister.
Foto: pixabay/kschneider2991
Nun sollen alle Einnahmen zunächst in einen staatlichen Fonds fließen und erst dann an die Gemeinden ausgezahlt werden, wenn konkrete Pläne für die Verwendung eingereicht worden sind. Diese Neuorganisation der Auszahlung birgt allerdings großen sozialen und auch politischen Sprengstoff. Man kann sich vorstellen, dass die dörflichen Selbstverwaltungsorgane die Einnahmen nicht immer effizient verwenden oder auch veruntreuen. Andererseits zeigt die Erfahrung in Afrika, dass die Leckagen noch größer sind, wenn der Staat das Geld erst einmal in der Hand hat. Ohnehin ist fraglich, ob die Jagdeinnahmen in dörfliche Projekte fließen müssen. Für Schulen und Krippen ist eigentlich der Staat verantwortlich. Vielleicht sollte man eher einmal darüber nachdenken, ob man die Jagdeinnahmen nicht einfach in bar an die Mitglieder der jeweiligen Conservancies auszahlt. Es ist ein Irrglauben, dass der Staat das Geld seiner Bürger besser ausgibt als die Bürger selbst.
rdb