In Kärnten spricht man von einem Massaker. Nach dem Ende der Almsaison haben Wölfe im Gailtal 22 Schafe nahe einer Straße getötet.
Vorbild Schweden: Kärnten soll „wolfsfreie Zone“ werden (Foto: Henry Czauderna/AdobeStock)
Fünf weitere Schafe mussten notgeschlachtet werden und bei drei weiteren ist unsicher, ob sie überleben werden. Das berichtet Topagrar Österreich. Die Landwirtschaftskammer hatte schon vorher befürchtet, dass die Wölfe den Nutztieren vom Berg ins Tal folgen. Jetzt rechnet man mit weiteren Attacken.
„Das ist den Bauern und den Menschen in den Dörfern nicht zumutbar,“ sagt Siegfried Huber, der Präsident der Landwirtschaftskammer von Kärnten, und verweist auf den letzten Winter, als es in Kärnten Wolfssichtungen in unmittelbarer Nähe von Schulbus-Haltestellen oder Wohnsiedlungen gab. „Wölfe passen einfach nicht nach Kärnten. Die EU-Kommission muss endlich ihre sture Haltung beim Thema Wolf aufgeben und den strengen Schutzstatus des Wolfes senken, damit eine Jagd auf Begegnung möglich wird“, kritisiert Huber.
In einer einstimmig verabschiedeten Resolution verlangt die Landwirtschaftskammer von der EU-Kommission die Möglichkeit, Kärnten als „wolfsfreie Zone“ auszuweisen. Auf diese Weise werde ein umfassender und unbürokratischer Abschuss von Wölfen möglich. In Schweden würden weite Teile des Landes mittels Bejagung von Wölfen freigehalten. Die EU-Kommission akzeptiere den Ansatz dieser wolfsfreien Zonen, da der Erhalt der traditionellen Rentierhaltung höherrangig angesehen werde als der strenge Artenschutz gemäß der FFH-Richtlinie. Was in Schweden möglich sei, müsse auch in Kärnten möglich sein, so der Kammer-Präsident. Die traditionelle Almwirtschaft sei durchaus mit der traditionellen Rentierhaltung in Schweden vergleichbar.
rdb