Pakistan: Die Sache mit dem Artenschutz

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Pakistan ist die Heimat vieler Wildschaf- und Wildziegen-Arten sowie eines der Schlüsselländer für deren erfolgreiche Hege.

Pakistan ist durch Jagd-Programme auf Gemeinde-Ebene und Nutzen der Trophäen-Jagd als Maßnahme zum Artenschutz der große Vorreiter.
Von Faiz Ali Khan
Wilderei, das Fehlen von entsprechenden Wildschutz-Maßnahmen, zum großen Teil aber auch Gleichgültigkeit führten in der Vergangenheit dazu, dass die Bestände von Wildschafen und Wildziegen abnahmen.

1983 wurde von der Hauptverwaltung der pakistanischen North West Frontier Province ein Markhor Jagd-Programm initiiert. 1986 begann dann die Society of Torghar Environmental Protection mit den ersten kontrollierten Jagden auf Afghan-Urial und Sulaiman-Markhor. Im Jahr 1989 veranstaltete das Northern Areas Wildlife Forest Department mit Hilfe einiger Artenschutz-Organisationen (im wesentlichen des WWF), in einem Tal die Jagd auf den Himalaja-Steinbock.

Ein organisiertes Programm für nachhaltige Trophäenjagd auf der Gemeindeebene (Community based) wurde in einigen abgelegenen Tälern ursprünglich für die Jagd auf Astor-Markhor und Himalaja-Steinbock eingeführt. Dieses Programm wurde von der Global Environment Facility (GEF) und dem United Nation Development Program (UNDP) unterstützt. Realisiert wurde es in Zusammenarbeit mit dem Forest and Wildlife Department, dem Aga Khan Rural Support Program (AKRSP) und örtlichen Gemeinden.

Dieses Programm wurde jetzt durch ein von GEF und UNDP finanziertes Mountains Areas Conservancy Project (MACP) in Nordpakistan weiter gestärkt, beworben und vollständig auf Gemeindebasis verwirklicht. Neben anderen nachhaltigen Maßnahmen nennt das MACP die Trophäenjagd eine viel versprechende Alternative.

Dies hat sich nicht nur positiv auf die Wildbestände ausgewirkt, sondern hat durch die Verbesserung lokaler sozialökonomischer Bedingungen auch das Interesse der Gemeinden an Schutzmaßnahmen gefördert. Weitere Ableger dieses Programms, so genannte Community Controlled Hunting Areas (CHA) ziehen jedes Jahr eine immer größere Zahl in- und ausländischer Jäger an.

Pakistan ist also durch die Einführung dieses Jagdprogramms auf Gemeindeebene und das Nutzen der Trophäenjagd als Maßnahme zum Artenschutz der große Vorreiter. Es ist eines der wenigen Länder, das die so genannten „Conservation Hunts“ anbietet, bei denen 80 Prozent des Gewinns an der Trophäenjagd zu den Gemeinden zurückfließt und so nachhaltig Schutzmaßnahmen unterstützt.

D. M. Shackleton, Vorsitzender der IUCN/SSC (Caprinae Spezialist Group), bezeichnete 2001 Pakistan als „führend auf dem Gebiet der Trophäenjagd auf Gemeindebasis zum Schutz der Artenvielfalt im Ökosystem Gebirge“. Der wichtigste Aspekt dabei ist, dass die Gemeinden das Prinzip verinnerlicht haben, einzelne Exemplare einer Wildart zum Abschuss freizugeben, um viele andere und deren Lebensraum zu schützen.

Zusätzlich zum beachtlichen Anstieg der Bestände erwirtschaftete die Trophäenjagd allein in den nördlichen Provinzen in der Jagdsaison 2002/03 78 000 US-Dollar . Davon fallen 20 Prozent der Regierung und 80 Prozent den Gemeinden zu. In der Saison 2003/04 wurden 82.000 US-Dollar eingenommen. Gebühren der Jagdveranstalter, Trinkgelder für das Personal und Unterbringungskosten der Jäger als Anreiz für Jagdveranstalter sowie örtliche Jagdführer und Gemeindemitglieder kommen noch hinzu.

Zusätzlich fließen Gewinne aus den Jagden sowie Spenden einzelner Jäger in Artenschutz-Stiftungen. Ein Tal hat zum Beispiel seine Stiftungssumme von 600 auf 18.000 US-Dollar erhöht, deren Zinsen direkt Maßnahmen zum Schutz des Wildes zugute kommen.

Dies ist also eine Möglichkeit, mit Hilfe der Jagd abgelegenen Gemeinden im sozialökonomischen Bereich zu helfen und gleichzeitig den Artenschutz mit offiziell anerkannten Programmen zu unterstützen.

Faiz Ali Khan ist Regional Project Manager des
Mountain Areas Conservancy Project,
„Northern Areas“
Aus dem Englischen übersetzt von
Toma Ivanovic

Foto: Toma Ivanovic

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