Pumas – Biologie, Verbreitung und Jagd

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Der Puma, auch Berg- oder Silberlöwe genannt, ist nach Tiger, Löwe und Jaguar die viertgrößte Katze der Welt. Er kann inklusive Rute weit über zwei Meter lang und bis etwa 100 Kilogramm schwer werden

Puma
Die große amerikanische Raubkatze ist stärker als der Leopard Afrikas.

Von Michael Herter
Der lateinische Name Felis concolor, die einfarbige Katze, trifft seine Erscheinung.

Er trägt ein einfarbiges, zumeist rehbraunes Fell, das zur Unterseite etwas heller wird.

Sein Kopf ist relativ klein im Vergleich zum Körper, was seine Erscheinung noch geschmeidiger macht.

Bevor die Europäer in Amerika einwanderten, bevölkerte der Puma den gesamten Kontinent, von Süd-Alaska bis zur Spitze von Feuerland.

Noch heute gibt es im östlichen Nordamerika kleinere Populationen in Florida und in den Appalachen.

Das Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich aber von Britisch-Kolumbien bis nach Texas, wobei alle westlichen Staaten stabile Besätze aufweisen. In seiner Anpassungsfähigkeit, auch in dichter besiedelten Gebieten überleben zu können, ist er unter den großen Katzen nur mit dem Leoparden vergleichbar.

Dazu trägt auch das breite Beutespektrum bei, das praktisch alles von der Maus bis zum ausgewachsenen Wapiti einschließt.

Trotzdem sind seine bevorzugte Nahrung der Maultier- sowie der Weißwedelhirsch. Wo diese Wildarten häufig sind, fehlt auch der Puma nicht.

Pumas markieren und verteidigen große Reviere von vielen tausend Hektar, wobei die Kuder mehrere Katzen in ihrem Territorium dulden. Sie sind ausgeprägte Einzelgänger, die sich nur zur Paarungszeit zusammentun.

Nach knapp drei Monaten Tragzeit werden in der Regel zwei oder drei, selten auch bis zu sechs Junge geworfen.

Sie sind bei der Geburt blind, wiegen etwa ein Pfund, und ihr Balg ist mit dunklen Flecken und Streifen übersät. Nach wenigen Monaten verlieren sie dieses Tarnkleid, und nach einem halben Jahr wiegen sie bereits rund 15 Kilogramm.

Die Jungen bleiben etwa ein Jahr bei der Mutter, der Kuder kümmert sich nicht um seinen Nachwuchs.

In den letzten 20 bis 30 Jahren, seitdem die klassische Beutegreifer-Verfolgung eingestellt wurde, haben sich die Puma-Besätze wieder stark erhöht. Die Jagd auf den Berglöwen gewinnt immer mehr Freunde, kann doch bei den guten Besätzen heute im Rahmen der üblichen fünf- bis sechstägigen Jagd ziemlich sicher davon ausgegangen werden, einen Puma zu erlegen.

Da der Puma mit seiner nächtlichen und heimlichen Lebensweise normalerweise „unsichtbar” bleibt, ist eine Jagd vom Ansitz oder auf der Pirsch wenig erfolgversprechend.

Einzig der Ansitz am frischen Riss kann aussichtsreich sein, aber dieser ist auch nicht leicht zu finden.

Weit erfolgversprechender ist die in Nordamerika fast ausschließlich angewandte Jagd mit der Hundemeute. Speziell abgerichtete Hunde werden dabei auf die im frischen Neuschnee gefundene Pumaspur angesetzt.

Spurlaut verfolgen sie die Katze, und im Regelfall flüchtet sie sich dann früher oder später auf einen Baum.

Es wird vermutet, dass der Berglöwe in der Hundemeute ein Wolfsrudel sieht und sich deshalb nicht stellt. In der direkten Konfrontation hätten die Hunde nämlich keinerlei Chancen, und schon mancher Hund wurde vom Puma getötet, etwa wenn in deckungsarmen Gelände die Meute direkt an die Katze geriet.

Kondition ist wichtig

 Die Aufgabe des Jägers ist es, möglichst schnell an die gestellte Katze zu gelangen, bevor sie wieder einen Ausbruchversuch unternimmt.

Der Schuß auf den aufgebaumten Puma erfolgt aus geringer Distanz und muß sorgfältig gezielt abgegeben werden, um Nachsuchen und vor allem gefährliche Zwischenfälle zu vermeiden.

Als Waffen haben sich handliche Unterhebelrepetierer ohne Zielfernrohr bewährt. Die gängigen Kaliber, etwa .30/30 Winchester, .44 Magnum, sogar .32-20, scheinen auf den ersten Blick etwas schwach zu sein. Unter der gegebenen Situation sind sie aber genau richtig.

Bei einem präzisen Schuß, der auf die kurze Distanz erwartet werden darf, bringen sie das Wild schnell und sicher zur Strecke, ohne den Balg zu sehr zu beschädigen. Bei den Amerikanern beliebt ist auch das Benutzen großkalibriger Revolver (vor allem .44 Magnum) sowie Pfeil und Bogen.

Als Trophäe gilt der Balg, als Vorleger gearbeitet, oder ein Ganzpräparat. Ferner der ausgekochte Schädel, der ausgepunktet auch die Stärke angibt. Die Länge und Breite, in Inch gemessen und addiert, ergibt die Gesamtpunktzahl.

Trophäen über 15 Punkte sind hochkapital, der Rekord liegt etwa bei 16 Punkten. Dass diese Werte geringer sind als bei dem körperlich schwächeren Leopard, liegt an dem im Verhältnis zum Körper deutlich kleineren Kopf.

Die übliche Haupt-Jagdzeit ist etwa November bis März, je nach Bundesstaat etwas unterschiedlich. Wichtig für den weit anreisenden Auslands-Jäger ist eine schneesichere Jahreszeit, weil Neuschnee eine wesentliche Erfolgsvoraussetzung ist.

Bei den Outfittern, die diese Jagden anbieten, gibt es große Unterschiede hinsichtlich Erfahrung, Ausrüstung und Können. Die Erfolgsquoten der letzten Jahre in Verbindung mit der Anzahl der geführten Jäger sollten deshalb vor der Buchung erfragt werden.

Die Kosten für eine Pauschaljagd über etwa fünf Tage (oder bis zum Abschuss) belaufen sich auf circa 2 500 bis 4000 US-Dollar. Eingeschlossen ist dabei alles außer Lizenzkosten und persönlichen Ausgaben sowie Trinkgeld.

Zum Teil gibt es bei Nicht-Erfolg eine Rückerstattung. Die Regel ist das jedoch nicht, auch bei erstklassigen Outfittern.

An Ausrüstung benötigt der Jäger neben der beschriebenen Waffe, die vor Ort auch geliehen werden kann, vor allem die passende Kleidung für schweißtreibende Querfeldein-Märsche. Atmungsaktive Fleecepullover und -jacken, möglichst in mehreren Schichten, sowie eine Winterjagdjacke sind richtig.

Wasserabweisende Bergstiefel mit Gamaschen sind Gummistiefeln oder hohen Lederstiefeln vorzuziehen, weil sie wesentlich trittsicherer sind. Ein Fernglas ist für die eigentliche Puma-Jagd entbehrlich, aber für so manche Wildbeobachtung am Rande der Jagd doch zu empfehlen.

Hansgeorg Arndt


Hansgeorg Arndt

Fotos: Don Hofman. Dick Ray

Hansgeorg Arndt

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