Riesige Reviere – Riesige Rehböcke

1961


Kurgan
 

2/2010

Kurgan gilt zu Recht als das Paradies für die Jagd auf Sibirisches Rehwild. Die abwechslungsreiche Landschaft jenseits des Urals bietet den großen Verwandten unseres Rehwildes ideale Lebensbedingungen. Die moderne Jagdorganisation sorgt für ein Übriges.

Von Frank Rakow

 

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Typisch für die westsibirische Tiefebene: die vielen Grünflächen. Foto: F. Rakow
Schon nach dem Fall des Eisernen Vorhangs galt Anfang der 1990er Jahre das Gebiet von Kurgan unter Fachleuten als Vorzeigeobjekt in Sachen Hege dieser faszinierenden Wildart. Wladimir Ostanin, der „Bockvater von Kurgan“ setzte sich schon damals engagiert für eine moderne Hege des Rehwildes ein. Sichtbarer Erfolg: Der Wildbestand lag ungefähr dreimal so hoch wie in den benachbarten Gebieten von Westsibirien und Nordkasachstan mit gleichen Lebensbedingungen für das Wild. Auch in der Trophäenqualität verfügte Kurgan schon damals über die größte Breite in der Spitze.
 
Das unterstreicht eindringlich, wie wichtig der Einfluss von Fachleuten und Jagdfunktionären für eine erfolgreiche Bewirtschaftung von Wildbeständen ist. Und es gelang diesen Leuten, den hohen Wildbestand durch die „wilden Neunziger“ zu retten. Die Nachfolger setzten diesen Weg konsequent fort und schafften es, die Jagdmethoden zu „zivilisieren“ und den Revierbetreuern erfolgreich Verantwortung für ihre Gebiete zu übertragen. Mit diesem Konzept der nachhaltigen Hege bekam das „Modell Kurgan“ Vorbildcharakter. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Heute ist Kurgan bei der Jagd auf den Sibirischen Rehbock unbestritten die Nr. 1.
 

 

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Äsung fürs Rehwild, Anpirschmöglichkeiten für den Jäger. Foto: F. Rakow
Der Schwerpunkt der Jagd für ausländische Gäste liegt beim Schalenwild. Eindeutig an erster Stelle steht dabei der Sibirische Rehbock. Kombiniert werden kann diese Jagd mit Elch (der noch zum Europäischen Elch gezählt wird) und auf Schwarzwild, speziell Keiler. Das gute Vorkommen von Auer- und Birkwild lockt ebenfalls Gäste in den Oblast östlich des Urals.
 
Mit Abstand die meisten ausländischen Jagdgäste treffen im Spätsommer ein. Es ist die Zeit der Brunft des Sibirischen Rehwildes, die etwa einen Monat später als die Blattzeit des hiesigen Rehwildes stattfindet. Die Jagdzeit begann bisher am 25. August. Eine Vorverlegung auf den 20. ist in der Beratung, aber noch nicht offiziell abgesegnet. Eine zweite Möglichkeit besteht Ende September bis Ende Oktober, wenn die abgebrunfteten Böcke auf die Äsung ziehen, um sich Fettreserven für die harte Winterzeit anzulegen.
 

 

Sternstunden eines Jägers. Nach stundenlanger Nachsuche kam dieser Bock mit 1250 Gramm zur Strecke. Foto: F. Rakow
Jeder Zeitabschnitt hat seine speziellen Reize: Die Brunft im heißen kontinentalen Sommer sorgt für viel Bewegung im Rehwildbestand und damit auch für viel Anblick und Abwechslung. Wer die Kunst der Blattens beherrscht, erhöht deutlich seine Chancen in den riesigen Revieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Sibirier auf die gleichen Lauttöne springt wie sein westlicher Verwandter. Durch die Schulung der Jagdführer vor Ort sind unterdessen auch viele von ihnen in der Lage, ihren Gästen die Böcke herbeizurufen.
 
Im Herbst sind die Temperaturen nicht so extrem, es können sogar schon Nachfröste auftreten. Die Böcke ziehen häufig zusammen auf die attraktivsten Äsungsplätze und lassen sich so auch besser vergleichen. Dieser Termin lässt sich ideal mit der Jagd auf Elch verbinden, der zu dieser Zeit in der Brunft steht. Die durchschnittlichen Trophäengewichte der Sibirischen Rehböcke liegen bei 800 bis 1 000 Gramm. Es kommen aber Spitzengewichte bis 1 500 Gramm vor.
 

 

 

 

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