Gute Fasanenjagden sind rar geworden in Deutschland. England, Dänemark, aber auch osteuropäische Länder bieten hervorragende Jagden an. |
Von Robert Spreitzke
Wer mit der Flinte ins Ausland fährt, wird meist eine Jagd auf Fasane buchen. Hasenjagden im großen Umfang sind kaum noch zu bekommen, und die Jagd auf schottische Moorschneehühner, den berühmten Grouse, ist extrem teuer geworden. Das gilt auch für Jagden auf spanische Rothühner.
Für groß angelegte Jagden mit hoher Tagesstrecke ist der Fasan das ideale Wild. Frei machen muss man sich allerdings von dem Gedanken, ausschließlich auf wilde und aus natürlichem Besatz stammende Vögel zu jagen. Es gibt kaum Jagden mit wirklich hohen Tagesstrecken, die ohne Nachzucht und Auswildern von Fasanen auskommt.
Die Auswüchse, dass Vögel erst kurz vor der Jagd ausgesetzt wurden, sind aber zum Glück vorbei. Hier haben die Jäger selbst dafür gesorgt, dass diese Praxis eingestellt wurde, indem man solche Jagden mied. Jäger, die viel Geld für einen Jagdtag auf Fasane ausgeben, erwarten eine sportliche Jagd mit hohen und schnell fliegenden Fasanen, und wollen keine zahmen und langsam fliegenden Hähne vom Himmel holen.
Die Jagdanbieter haben sich darauf eingestellt, und wer heute eine Fasanenjagd in einem renommierten Revier bucht, kann in der Regel davon ausgehen, dass die Hähne, auf die er zu Schuss kommt, schon mehrere Monate in der freien Wildbahn leben. Unrühmliche Ausnahme ist allerdings immer noch Bulgarien. Hier werden auch heute noch fast eine Million Fasane jährlich künstlich ausgebrütet und ausgesetzt – und zwar oft erst wenige Wochen vor der Jagdsaison. Sportliches Jagen ist hier in vielen Revieren nicht möglich.
Der Jagdfasan heute
Der Fasan ist ein weltweit beliebtes und auch in der internationalen Küche sehr geschätztes Jagdwild. Hinweise auf sein Vorkommen lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, wo seine Haltung in Griechenland nachzuweisen ist. Von dort aus gelangte er nach Italien, und die Römer verbreiteten den Fasan im gesamten Mittelmeerraum und brachten ihn auch an den Rhein und nach England. Im Mittelalter gelangte er dann sogar nach Übersee.
Die große Anpassungsfähigkeit des Fasans an die Kulturlandschaften macht ihn zu einer Niederwildart, deren jagdliche Nutzung auch unter den Bedingungen einer modernen Landwirtschaft erfolgreich ist. Um 800 unserer Zeitrechnung war der Fasan bereits in England verbreitet und ist in Böhmen seit dem 11. Jahrhundert bekannt. Hier entwickelte sich im 17. und 18. Jahrhundert eine Fasanenzucht und Bewirtschaftung von hoher Blüte und Ausstrahlung auf andere Länder.
Sein Verbreitungsgebiet hat heute beachtliche Ausmaße erreicht und erstreckt sich von der Ostküste des Schwarzen Meeres bis nach Japan und von Nordvietnam bis in das Amur- und Ussurigebiet. Vom Fasan sind mehr als 30 Unterarten bekannt, und der heute in Europa verbreitete Jagdfasan stellt ein Rassengemisch dar, an dem vier Unterarten und eine Zuchtform beteiligt sind.
Es handelt sich um den an der Ostküste des Schwarzen Meeres vorkommenden ringlosen Kupferfasan (Phasianus c. colchicus), den in China lebenden und einen geschlossenen Halsring tragenden chinesischen Ringfasan (Phasianus c. torquatus), den in Kirgisien und Kasachstan beheimateten, am vorn offenen Halsring kenntlichen, mongolischen Fasan (Phasianus c. mongolicus), den aus Japan stammenden grünfarbigen, ringlosen Buntfasan (Phasianius c. versicolor) sowie der in England Ende des letzten Jahrhunderts entstandenen Zuchtform Phasianus c. colchicus var. tenebrosus, die ebenfalls ringlos ist. Die Farbunterschiede treffen nur auf die Hähne zu, die Variation der tarnfarbigen Hennen ist dagegen nicht besonders groß.
Der Fasan bevorzugt Lebensräume, die ein ausgewogenes Verhältnis von offenen Äsungs- und Balzflächen, ausreichend sicherer Deckung und Wasser mit entsprechenden Uferzonen besitzen. Geschlossene Waldgebiete sind denkbar ungeeignet. Auch hohe Schneelagen verträgt der Fasan nicht. Höhenlagen über 400 Meter sind danach für eine Fasanenbewirtschaftung ungeeignet.
Von großer Bedeutung für die optimale Gestaltung eines Fasanen-Revieres ist die Anlage und Erhaltung von Feldgehölzen, Hecken, Wegrainen und Tümpeln. Auch auf großflächige Anwendung von Insektiziden muss verzichtet werden. Mit der Vernichtung aller Insekten auf großen Flächen haben die Gesperre kaum eine Überlebenschance, denn die Ernährung des Fasans ist in den ersten Lebenswochen ausschließlich animalisch. Besonders in Böhmen und in England wurden Mitte und Ende des vorigen Jahrhunderts ganze Landstriche auf die Fasanenbewirtschaftung zugeschnitten. Man arbeitete hier auf der Basis von Wild- und Kleinfasanerien.
In der Wildfasanerie werden am Rande des Aussetzungsgebietes gesammelte oder in Fasanerien zugekaufte Eier durch Hühner- und Putenglucken ausgebrütet, und die Küken verwildern allmählich in dem ihnen zugedachten Lebensraum. In der Kleinfasanerie werden Fasaneneier durch Kunstbrut erbrütet und die Jungtiere in die Wildbahn entlassen. Das geschieht lange vor Aufgang der Jagd, und die Vögel sind völlig wild, wenn sie bejagt werden.
Kostengünstiger ist es natürlich, Jungfasane bei einer Großfasanerie zu kaufen und auszuwildern. Werden die Vögel zu spät ausgesetzt, kommt es allerdings zu den Auswüchsen, mit denen Jäger vor einigen Jahren in den östlichen Jagdländern zu kämpfen hatten, und die heute noch in Bulgarien anzutreffen sind. Die halbzahmen Fasane baumen nicht mehr auf, haben kaum Feindreflexe und fliegen schlecht.
Klassische Länder für Fasanenjagden
Fasanenjagden im großen Stil werden heute hauptsächlich in Tschechien, in der Slowakei, in Ungarn, England und auch Dänemark angeboten. Polen spielt als Jagdland für reine Fasanenjagden dagegen kaum noch eine Rolle (weiterführende Infos zu den Ländern finden Sie hier).
Die stilvollsten Jagden werden in England angeboten. Die Niederwildjagd spielt hier traditionell eine große Rolle, und die Jagd mit der Flinte wird als Sport angesehen. In den südenglischen Grafschaften herrscht dazu ein für den Fasan ideales Klima, wodurch die Aufzucht sehr begünstigt wird. Durch die hohe Nachfrage haben sich viele Landgüter ganz der Fasanenzucht und der Ausrichtung von getriebenen Fasanenjagden verschrieben.
Hier wird ein entsprechend hoher Aufwand getrieben, der auch sehr Personal intensiv ist. Oft wurden ganze Landschaften extra für die Ausrichtung von Fasanenjagden umgestaltet und das Biotop als idealer Lebensraum für Fasane hergerichtet. Raubwild wird durch die angestellten Wildhüter konsequent bejagt – bekämpft wäre hier der bessere Ausdruck – und die Vorbereitung der Jagden nimmt eine Menge Zeit in Anspruch.
Gejagt wird in der Regel mit acht oder zehn Flinten, und die Strecken sind sehr hoch. 500 bis 800 Fasane pro Tag sind keine Rekordstrecke, sondern eher der Durchschnitt. Professionell auf Fasanenjagden ausgerichtete Landgüter wildern im Jahr bis zu 10000 Fasane aus und führen etwa ein Dutzend Jagden durch, die schnell ausgebucht sind. Diese Landgüter betreiben keine Landwirtschaft mehr und leben ausschließlich von den Jagdgästen und dem Wildbreterlös.
Eine Fasanenjagd auf einem englischen Gut dürfte für den passionierten Flintenjäger eine echte Herausforderung sein, denn der englische „sportsman“ ist sehr anspruchsvoll. Er verlangt nach schwierigen Schüssen auf hoch fliegende und schnelle Vögel. Zu tiefe oder langsame Hähne werden oft pardoniert.
Die erfahrenen Treiber verstehen es meisterhaft, die Fasane so vor die Schützen zu bringen, dass sie die Schützenreihe hoch und pfeilschnell überqueren. Die Stände sind entsprechend angelegt, und hohe Bäume zwingen das Wild zu entsprechender Flugweise.
Die Kosten für eine Jagd auf getriebene Fasane sind in England sehr hoch, und eine Jagdgesellschaft mit acht Flinten muss bei einer Streckenvorgabe von etwa 500 Stück mit etwa 10000 bis 12000 Mark rechnen, Spitzenreviere sind noch teurer. Die gewünschten Strecken werden meist recht genau eingehalten.
Ebenfalls sehr hohe Tagesstrecken lassen sich in Tschechien erzielen. Die Fasanenjagd hat in Tschechien große Tradition. Die Jahresstrecke liegt heute bei etwa 900000 Stück, und das zeigt, welchen Stellenwert der Fasan in diesem Land hat. Besonders in Böhmen und Mähren hat die Fasanenbewirtschaftung lange Tradition. Hier gibt es ausgezeichnete Jagden, zum Beispiel in Zidlochovice.
Neben groß angelegten Jagden auf getriebene Fasane, bei denen Tagesstrecken von über 1000 Stück möglich sind, kann auch allein mit dem Hund gejagt werden, was für den passionierten Führer eines Verstehhundes besonders reizvoll ist. Ein Jäger, der allein einen Tag lang mit seinem Hund jagt, kann durchaus 50 Hähne schießen.
In Tschechien kommt auch der Königsfasan vor, der einen besonders langen Stoß hat und begehrte Beute ist. Die Abschussgebühr ist in der Regel doppelt so hoch wie beim normalen Jagdfasan. Für Exemplare mit einer Stoßlänge von über einem Meter wird auch schon mal ein noch höherer Preis gefordert.
Auch in der seit 1992 selbständigen Slowakei sind gute Fasanentreiben möglich. Die Jahresstrecke liegt mit knapp 90000 Stück zwar weit unter der Tschechiens, doch bemerkenswert ist, dass die Fasanenstrecke jährlich steigt, obwohl weniger Vögel ausgewildert werden. Der in den letzten Jahren verminderte Mineraldünger- und Pestizideinsatz wirkt sich hier positiv aus.
Gute Reviere liegen im fruchtbaren Tiefland der Donauniederungen. Top-Reviere sind Palarikovo, in der südwestlichen Slowakei, und Konopiste, das ehemalige Jagdgut des Franz Ferdinand von Benesov, dem österreichischen Thronfolger. Hier werden großangelegte Standtreiben abgehalten, die auch hohe Tagesstrecken von bis zu 600 Stück bringen. Aber auch Buschierjagden mit zwei oder drei Hunden sind möglich. Jäger, die ihren eigenen Vorstehhund mitbringen, werden hier ein jagdliches Paradies finden.
Nicht ganz so hohe Strecken wie England oder Tschechien bietet Ungarn. Hier werden sieben bis acht Schützen in durchschnittlichen Revieren Tagesstrecken von 300 bis 400 Stück erzielen. Die Jagden sind auch hier sehr gut organisiert, und zahme Vögel gehören der Vergangenheit an. Die Niederwildbesätze Ungarns sind aufgrund der ständig wachsenden Landwirtschaft rückläufig, doch die jährliche Strecke liegt immer noch bei etwa 600000 Stück.
Es werden zwar immer noch große Mengen Jungfasane ausgesetzt, doch insgesamt gesehen ist diese Tendenz rückläufig, und die Qualität der Niederwildjagden in Ungarn steigt. Die neuerdings eintretenden Veränderungen in der Land- und Forstwirtschaft – man kehrt wieder zur Kleinfelderwirtschaft zurück – wird dem Niederwild sicher gut tun, und es ist mit steigenden Strecken zu rechnen.
Die besten Reviere liegen in der ungarischen Tiefebene, der Pußta und zwischen Rab und Donau. Der Jagdfasan ist immer noch die Niederwildart Nummer 1 in Ungarn, und stilvolle Jagden im „englischen Stil“ mit Tagesstrecken von über 1000 Stück sind in den besten Revieren bei acht bis 14 Flinten durchaus möglich.
In letzter Zeit bietet sich auch Dänemark als Jagdland für Fasanenjagden an. Große Güter betreiben die Fasanenzucht im großen Stil und organisieren Treibjagden. Neben Vorstehtreiben werden hier auch oft Streifen abgehalten, bei denen die Schützen mit den Treibern gehen. Die Jahresstrecke in Dänemark hat den beachtlichen Stand von etwa 900000 Stück erreicht, und viele Reviere brauchen den Vergleich mit den Top-Revieren in Ungarn oder Böhmen nicht zu scheuen.
Die weitflächigen Parklandschaften bieten dem Fasan einen idealen Lebensraum. Die Tagesstrecken sind in den meisten Revieren nicht ganz so hoch und liegen bei etwa 250 Stück, doch gibt es einige große Güter, die auch höhere Strecken anbieten. Die Preise sind in Dänemark dann aber sehr hoch. Reizvoll ist die Kombination einer Fasanenjagd tagsüber mit dem morgend- und abendlichen Entenstrich. Mit Dänemark hat der deutsche Jäger ein Niederwildparadies praktisch vor der Haustür.
Wer einen gut ausgebildeten Vorstehhund hat, möchte natürlich auch die Möglichkeit haben, ihn ausgiebig arbeiten zu lassen. Alle Jagdländer lassen sich gut mit dem Auto erreichen, und die Mitnahme des eigenen Jagdhundes ist kein Problem, wenn eine tierärztliche Bescheinigung, die nicht älter als zwölf Tage ist und ein internationaler Impfpass mit gültiger Tollwutschutzimpfung bei der Einreise vorgelegt wird.
Wer an einer Treibjagd auf getriebene Fasane teilnehmen will, muss bereit sein, tief in die Tasche zu greifen. Diese Jagdart ist sehr aufwendig und Personal intensiv. Besonders in England und Dänemark sind die Kosten sehr hoch. Während in England in der Regel komplette Jagdtage mit vorgegebener Streckenhöhe zu einem Pauschalpreis an eine Jagdgesellschaft, in der Regel acht bis zwölf Schützen, vergeben werden, rechnen die anderen Länder meist pro geschossenem Fasan ab. Dazu kommen dann noch eine Standgebühr und etwaige Nebenkosten wie die Jagdkarte des Jagdlandes.
Wird vom Veranstalter ein Flintenspanner gestellt, müssen dafür pro Tag etwa 50 bis 100 Mark einkalkuliert werden. Wird über einen Jagdveranstalter gebucht, kommen dazu noch die Buchungskosten.
Die richtige Flinte
Jagden auf getriebene Fasane bieten dem passionierten Flintenschützen eine hervorragende Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu stellen. Die meisten Schützen benutzen bei stilvollen Fasanenjagden nicht zu schwere Querflinten. Schließlich wird die Waffe den ganzen Tag benutzt, und es werden oft mehrere hundert Patronen verschossen.
Eine schwere Sportflinte würde den Schützen hier zu sehr belasten. Querflinten werden von vielen Schützen dazu als führiger und „schneller“ empfunden. Dies mag teils subjektiv sein, real ist aber der Vorteil des geringeren Öffnungswinkels gegenüber einer Bockflinte. Das Nachladen geht hier schneller, besonders, wenn mit Lader geschossen wird.
Viele Schützen bevorzugen bei gut besetzten Fasanenjagden einen Lader oder benutzen Schwesternflinten. Der Umgang mit Schwesternflinten muss aber vertraut sein, und der Schütze sich mit seinem Helfer blind verstehen, sonst kann es passieren, dass er mitten im besten Anflug plötzlich mit leerer Flinte dasteht.
Die meisten Schützen schießen daher mit Lader: klappen also nur die Flinten auf, worauf der Ejektor die leeren Hülsen auswirft, und bekommen vom seitlich stehenden Lader zwei neue Patronen in die Läufe gesteckt.
So ist eine wesentlich schnellere Schussfolge und vor allem ein konzentrierteres Schießen möglich, als wenn der Schütze selbst die Patronen aus der Tasche nehmen muss. Der Schütze braucht keinen Blick auf die Waffe zu werfen, sondern kann seine ganze Aufmerksamkeit dem „Luftraum“ widmen.
Wird ein Lader „vor Ort“ angeworben, ist das noch ein Grund, eine Querflinte vorzuziehen, denn vor allem englische Lader sind meist auf diese Waffenart eingeschworen und können sich kaum umstellen. Es ist auch viel einfacher, zwei Patronen zwischen die Finger nebeneinander zu klemmen, als übereinander.
Die beste Wahl dürfte eine gute Querflinte im Kaliber 12 mit einem Gewicht von etwa 2,8 bis drei Kilogramm sein. Leichtere Waffen produzieren zu viel Rückstoß, und schwerere lassen sich nicht einen ganzen Tag lang problemlos und flüssig handhaben.
Wenn man bei Top-Jagden fast ausschließlich Seitenschlosswaffen mit von Hand herausnehmbaren Schlossen oder Flinten mit nach unten herausnehmbaren Schlossteilen, wie etwa die Westley Richards Detachable Lock-Modelle, sieht, hat das seinen guten Grund.
Neben den guten Abzugswiderständen, die viel zum gleichmäßígen Treffen beitragen, lässt sich eine solche Flinte mit herausnehmbaren Schlossen auch problemlos reparieren, wenn wirklich mal ein Defekt während der Jagd eintritt. Einfach ein Ersatzschloss einsetzen, und es kann weitergehen. Bei einer Anson- oder Blitzschlossflinte geht bei einem Federbruch nichts mehr, und die Waffe muss zum Büchsenmacher.
Bei den hohen Belastungen, denen eine Flinte bei wildreichen Jagden ausgesetzt ist, kann ein Defekt durchaus schon einmal vorkommen. Ejektoren sind bei einer Flugwildflinte, die bei Jagden auf getriebene Fasane eingesetzt werden soll, selbstverständlich.
Die meisten versierten Schützen bevorzugen offene Bohrungen. Verbesserte Zylinderbohrung im rechten Lauf und 1/4 oder maximal 1/2 Choke im linken Lauf sind bei Flugwildflinten für diese Jagdart die Regel.
Die Schaftform ist weitgehend Geschmackssache, obwohl an einer eleganten Querflinte eigentlich nur ein englischer Schaft stilvoll ist. Wichtiger ist aber, dass der Schaft dem Schützen wirklich passt und zwar wie angegossen. Wer keine Durchschnittsstatur hat, wird einen passenden Schaft wohl nur nach dem Besuch einer Schießschule bekommen. Die Schaftmaße müssen von einem versierten Schießlehrer mittels eines Gelenkgewehres ermittelt werden.
Außerdem sollte der Schaft auch für die Jagd auf Flugwild ausgelegt sein. Das ist am Pitch zu erkennen. Die „spitze“ Auslegung der Schaftkappe kennzeichnet ihn als Flugwildschaft. Der Pitch ist gering, und der Abstand vom Abzug zur Schaftkappe ist unten größer als oben. Auf die Kappe gestellt, kippt eine so geschäftete Flinte nach hinten um.
Eine Flinte für die Auslandsjagd sollte unbedingt im Kaliber 12 gekauft werden. Dieses Kaliber hat sich international durchgesetzt, und Patronen dafür sind auf der ganzen Welt zu bekommen. Die 16er Munition ist dagegen außerhalb Deutschlands oft schwierig in ausreichender Menge und Qualität aufzutreiben, und auch 20er Patronen haben nur Nachteile, weil sie ballistisch keine Vorteile bieten und teurer sind.
Schrotpatronen werden meist vor Ort gekauft, weil bei guten Jagden große Mengen benötigt werden, die vor allem bei einer Anreise mit dem Flugzeug viel zu viel Gewicht bedeuten würden. Die Vorlage sollte 28 oder höchstens 30 Gramm wiegen. Mehr ist nicht nötig und würde den Schützen zu sehr belasten.
Als Schrote sind 2,7 bis 3,0 Millimeter absolut ausreichend. Gröbere Schrote verschlechtern die Deckung erheblich und bringen viel schlechtere Trefferquoten. Viele englische Spitzenschützen schießen sogar nur 2,5 Millimeter und das mit bestem Erfolg. Selbst „turmhoch“ über die Baumwipfel heranstreichende Hähne sind kaum höher als 30 Meter, wenn sie über dem Schützen sind, und hier reicht eine 2,5 Millimeter-Patrone mit 28 Gramm Schrot allemal.
Für eine gute Querflinte mit Maßschaft muss natürlich ein entsprechender Betrag einkalkuliert werden, aber hier zahlt sich Qualität schnell aus. Eine erstklassige Flinte hält ein Leben lang und repräsentiert einen entsprechenden Wert, während die Billigflinte, auch wenn der Schütze zunächst damit gut trifft, bei entsprechendem Einsatz meist keine sehr hohe Lebensdauer hat.
Die besten Flinten werden auch heute noch in England gebaut, aber auch in Belgien oder Spanien versteht man etwas von der Kunst des Flintenbauens, und wer hier einkauft, kommt preisgünstiger weg, zumal der Pfundkurs die ohnehin schon hohen Preise noch weiter in die Höhe getrieben hat.
Als Vorbereitung auf eine Fasanenjagd empfiehlt sich der Besuch eines Schießparcours. Nur hier lassen sich entsprechende Jagdsituationen nachstellen. Auf dem Trap- oder Skeetstand ist das kaum möglich.
Der Fasan ist seit der Antike ein beliebtes Jagdwild. |
Tabellen:
Tabelle Jagdkosten
Foto: Dr. Karl-Heinz Betz