Schweiz: Jagen auf die einst ausgerotteten Sauen

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Die natürliche Wiedereinwanderung des Wildschweins in die Schweiz ist eine Erfolgsgeschichte.

Nachdem diese einheimische Wildart in der Schweiz ausgerottet wurde, begann die erneute Einwanderung aus den Nachbarländern Frankreich, Deutschland und Italien vor rund 40 Jahren.

Die Ausbreitung und Bestandszunahme setzt sich fort. Außer in den Alpen und in Teilen der Innerschweiz sind Wildschweine überall im Land zu finden. Sie erobern zudem ständig höher gelegene Gebiete.

Außer in den Alpen und in Teilen der Innerschweiz sind Wildschweine überall im Land zu finden. (Foto: Shutterstock)

Jährlich werden zwischen 4.000 und 10.000 Tiere erlegt. 2016 waren es 3.600 in den verpachteten Revierkantonen und 2.600 in den Patentkantonen. Rund 600 Tiere werden als Fallwild gefunden. Das Bundesamt für Umwelt schätzt die Anzahl der Tiere auf 6.000 bis 10.000. Die auftretenden Probleme entsprechen denen in Deutschland.

Nicht zuletzt wegen der drohenden ASP arbeiten die Jagdverbände und die Vereine für das Hundewesen an der Effektivierung der Schwarzwildjagd. Für die Ausbildung geeigneter Jagdhunde setzt man dabei auch auf die tierschutzkonforme Arbeit im Wildschwein-Übungsgatter. Die Anwendung von Nachtzielgeräten nimmt auch in der Schweiz stark zu. Die Kantone können speziell ausgebildeten Angehörigen der Jagdpolizei oder Jägern unter gewissen Umständen die Verwendung ansonsten verbotener Hilfsmittel gestatten. Eine waffenrechtliche Bewilligung ist zusätzlich erforderlich.

Wegen der Störungen in der Nacht und höherem Jagddruck mit negativen Folgen im Lebensraum aller Wildtiere sehen Jagdorganisationen und Behörden solche Hilfsmittel allerdings nicht als Lösung an. Die Masse der Abschüsse soll überwiegend auf Bewegungsjagden erbracht werden.

rdb

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