Simbabwe: Wilderer mit Ausrede

1942

Um Mitternacht schlugen die Wildhüter des privaten Naturschutzvereins „Malilangwe Trust“ auf der Farm 25 im „Nilpferdtal“ nahe der Kleinstadt Chiredzi zu.

Elfenbeinlager in Afrika (Symbolbild/Quelle: Rolf D. Baldus)

Sie hatten einen Tipp erhalten und wurden auf dem Bauernhof auch fündig. Unter dem Ehebett fanden sie einen Elefanten-Stoßzahn in einer Plastiktüte sowie zwei Speere und Pfeile. Da half es auch nicht, dass der Hausbesitzer (28) den schönen Vornamen „Innocent“ oder „Unschuldig“ trug. Samt Ehefrau wurde er eingebuchtet.

Das straffällig gewordene Pärchen hatte jedoch eine Erklärung für den Besitz des Elfenbeins zur Hand. Der Stoßzahn sei ein heiliger Heilsbringer gewesen, ein spiritueller Schutz vor dem Bösen, den man in der Kirche erhalten habe.

Staatsanwältin Moreblessing Rusere wies jedoch die Deutung des Elefantenzahns als Segensbringer laut Informationsdienst „ZimEye“ zurück: „Die Behauptung, dass dieses Stück Elfenbein als geistiger Beistand an einem apostolischen Schrein in Empfang genommen wurde, wäre nicht nur ungewöhnlich, sondern auch alarmierend, wenn man bedenkt, welche Auswirkungen dies sowohl auf die Erhaltung der Wildtiere als auch auf die lokalen religiösen Praktiken hätte.“

rdb

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