Der Amazonas Regenwald ist die Baumartenreichste Gegend unserer Erde. US-Forscher veröffentlichten eine Kalkulation in Scientific Reports, nach der noch 300 Jahre vergehen, bis die Wissenschaft die letzte noch unbekannte Baumart im Amazonasgebiet identifiziert haben werden.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Abholzungen und Klimawandel von der “grünen Lunge der Erde” bis dahin noch etwas übriggelassen haben (Foto: Shutterstock) |
Die Forscher um den Ökologen Nigel Pitman hatten schon in einer 2013 veröffentlichten Studie aus der Verteilung der bereits bekannten Arten hochgerechnet, dass es mehr als 16.000 verschiedene Baumarten in der Region geben dürfte häufig vorkommende wie auch extrem seltene.
Die Forscher sichteten daraufhin rund 500.000 in Museumsdepots gesammelte bzw. digital archivierte Baumproben, die zwischen 1707 und 2015 gesammelt wurden, auf ihre Zugehörigkeit. Daraus erstellten sie eine Liste von 11.676 Baumarten. Diese Zahl werteten sie als Bestätigung, dass sie mit ihrer Schätzung aus dem Jahr 2013 richtig lagen.
Der Rest war dann einfach: Seit 1900 wurden im Amazonasgebiet zwischen 50 und 100 neue Baumarten pro Jahr identifiziert. Wenn es bei dieser Rate bleibt, würde die letzte unbekannte Spezies also erst in etwa 300 Jahren erfasst werden.
dk