Auf der kürzlichen CITES-Konferenz in Genf wurden alle Anträge aus dem südlichen Afrika abgeschmettert. Die Tieraktivisten bestimmten die Agenda.
Die große Mehrzahl der Staaten folgte ihnen wie eine Hammelherde. Verschärfungen beim Handel wurden angenommen, Erleichterungen mit großer Mehrheit abgelehnt. Sachargumente spielten dabei nur eine untergeordnete Rolle.
Die Staaten der Wirtschaftsgemeinschaft des Südlichen Afrikas (SADC) haben nunmehr angekündigt, dass sie einen Einspruch einlegen werden, eine so genannte “Reservation”, und zwar beim Handel mit Trophäen von Nashörnern, Elefanten und Giraffen.
Die SADC wollen sich eine nachhaltige Nutzung der Wildbestände nicht verbieten lassen (Foto: Hans Jörg Nagel)
Die CITES-Konvention erlaubt dies. Allerdings müssten die Länder dann auch Partner finden, die bereit wären, ihnen diese Produkte abzunehmen oder die Trophäen legal ins Land zu lassen. Das ist allerdings eher unwahrscheinlich.
Einige Wissenschaftler und Praktiker aus der Region empfehlen bereits seit längerem einen völligen Austritt beim Washingtoner Artenschutzabkommen. Sie sprechen von “Korruption”, die auf den Generalversammlungen Einzug gehalten hätte. CITES sei kein Handelsabkommen mehr, sondern ein Verbotsabkommen, dessen Mechanismen inzwischen von Nichtregierungsorganisationen der weltweiten Tierrechtsbewegung dominiert würden. Es bleibt also spannend.
rdb