Über 60 Menschen werden in Tansania jährlich von Löwen angegriffen. Die Mehrzahl der Attacken endet tödlich.
Die Zahlen stammen aus den Jahren 1990 bis 2007. Neuere Daten gibt es nicht. Die Dunkelziffer dürfte hoch sein, da viele Fälle in abgelegenen Gebieten es nicht in die Statistik schaffen. Immer wieder kommen die Angriffe konzentriert vor. So töteten Löwen in den 1930er und 1940er Jahren im tansanischen Njombe-Distrikt 1.500 und 1986 im Tunduru-Distrikt 42 Menschen. Zwischen 2002 und 2004 gab es 35 Löwenopfer am Rufiji.
Ein von Wildhütern erlegter Menschenfresser-Löwe in Süd-Tansania (Foto: Archiv Baldus)
Forscher haben nun untersucht, wie die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten im Süden Tansanias (Rufiji und Lindi Distrikt) das Risiko, von einem Löwen angegriffen zu werden, selbst bewerten. Sie veröffentlichten ihre Untersuchungsergebnisse am 28.2.2019 in der Zeitschrift “Frontiers in Ecology and Evolution.”
Danach fürchtet mehr als die Hälfte der Befragten, nämlich 53 Prozent, irgendwann einmal selbst Opfer eines solchen Angriffs zu werden. Frauen waren dabei weniger ängstlich als Männer. Obgleich das Risiko, an Malaria oder an Aids zu erkranken sehr viel höher ist, sahen die Befragten die Risiken als etwa gleich hoch an.
rdb