Tansania: Geheimnistuerei um Elefantenzahlen

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Vor einem guten halben Jahr wurden im Selous Wildreservat (50.000qkm) die Elefanten gezählt. Doch bis heute sind die Ergebnisse nicht bekannt gegeben worden. Was steckt hinter der Geheimnistuerei?

Mit Flugzeugen hatte man im Oktober 2018 das Riesengebiet abgeflogen und die Dickhäuter stichprobenartig aus der Luft gezählt. Erste Ergebnisse liegen schon bei Abschluss einer solchen Zählung vor. Nach spätestens drei Wochen haben die Wissenschaftler die Daten ausgewertet. In Tansania ist dafür die staatliche Wildforschungsstelle TAWIRI verantwortlich. Die Veröffentlichung muss in dem autoritär geführten Land jedoch von der Regierung genehmigt werden.

Afrikas größte Waldrodung: Zum Bau des Staudamms im Selous werden tausende Hektar Wald abgeschlagen. Man weiß von früheren Projekten, dass die Vielzahl der am Projekt beteiligten Arbeitskräfte auch die frei lebende Tierwelt dezimiert. Das ernährt die Arbeiter und bringt Geld. Zu kontrollieren ist das kaum. (Foto: Archiv Baldus)

Präsident Magufuli lässt gerade im Herzen des Selous einen Riesenstaudamm bauen. Der ist wirtschaftlich fragwürdig, wird aber nach Meinung von Wissenschaftlern und Naturschützern den Selous, eine UNESCO-Stätte des Weltnaturerbes, unwiederbringlich schädigen. Im Juni wird die UNESCO entscheiden, ob nun dem Selous der Status als Welt-Naturerbe aberkannt wird. Das wäre ein Verlust internationalen Ansehens für Tansania.

Unter Magufulis Vorgänger hatten Wilderer den Elefantenbestand von über 70.000 Tieren auf 13.000 im Jahre 2013 reduziert. Magufuli ließ im Februar der UNESCO mitteilen, man habe alles im Griff und die Wilderei sei unter Kontrolle. Durchgesickert ist allerdings, dass der Bestand bestenfalls stagniert, aber nicht wesentlich gewachsen ist, wie man bei einem Ende der Wilderei hätte erwarten können.

Die Zählung wurde von der deutschen Entwicklungshilfe und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt unterstützt.

rdb

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