Tschad: Wilderei wieder auf dem Vormarsch

1949

Im Tschad nimmt die Elfenbeinwilderei wieder zu. Wo die Elefanten einst nach Zehntausenden gezählt wurden, soll es nur noch annähernd 1.500 Tiere geben. Das Land ist 1,3 Millionen qkm groß.

Elefant mit Büffel (Symbolbild/Quelle: Bernd Grumblies/Archiv Baldus)

Das ehemalige Bürgerkriegsland Tschad in Zentralafrika wird autoritär regiert und ist einer der korruptesten Staaten der Welt. In den letzten Tagen machte er Schlagzeilen, da die Regierung den deutschen Botschafter des Landes verwies. Er soll sich kritisch über die verbreitete Unfreiheit geäußert haben. Im Gegenzug wurde jetzt die Botschafterin des Tschad in Berlin nach Hause geschickt.

Der seit 1990 regierende Präsident Idriss Déby hatte immerhin eines geschafft, nämlich die Elefantenwilderei zu unterdrücken. Seit 2008 hatte er hart gegen die Wilderer durchgegriffen. Zuvor waren tausende Dickhäuter von berittenen Stammeskriegern aus dem Sudan abgeschlachtet worden. Die letzten Wildereifälle von Elefanten wurden 2017 gemeldet. Doch 2021 kam Déby bei Kämpfen mit Rebellen ums Leben. Seitdem beherrscht sein Sohn das Land, und der kümmert sich nicht um die Nationalparks und die Natur.

Jetzt wird berichtet, dass arabische Reiter 400 Kilometer südlich der Hauptstadt N’Djamena wieder zugeschlagen haben. Mindestens fünf Elefanten sollen dabei getötet worden sein. Die Stoßzähne wurden mitgenommen. Es wächst die Furcht, dass das weitergeht.

Der wichtigste Nationalpark des Landes, Zakouma, wird von der in Holland beheimateten Naturschutzorganisation „African Parks“ gemanagt. Ansonsten engagiert sich die EU seit Jahren mit erheblichen Summen im Wildschutz.

rdb

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