Umweltministerin Lemke droht mit Importverbot für Trophäen

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Blick in eine Präparationswerkstatt in Namibia (Foto: Alexander Losert)

Wahlprogramm der Grünen: Importstopp für Jagdtrophäen. Verbot nicht Teil des Regierungsprogramms. FDP betont positive Rolle der Jagd.

Umweltministerin Steffi Lemke (GRÜNE) kündigte eine Einschränkung des Imports von Jagdtrophäen an. Dies gilt als Reaktion auf eine Absage an Jagdverbote durch Vertreter des Südlichen Afrikas am 26. April (https://jww.de/afrikanische-landbevoelkerung-wirft-tierrechtsszene-missachtung-von-menschenrechten-vor/ ).

Dies ist offensichtlich eine Referenz an das Tierrechtsklientel, dem die grüne Partei im Wahlprogramm einen Importstop für Jagdtrophäen versprochen hatte. Ein solches für den Naturschutz kontraproduktives Verbot war wegen des Widerspruchs der FDP allerdings im Regierungsprogramm nicht enthalten.

Die ziemlich unklare Ankündigung, man wolle „die Importe von Jagdtrophäen geschützter Arten möglichst insgesamt reduzieren“ wurde auch nicht vom Ministerium veröffentlicht, sondern unmittelbar der deutschen Presseagentur (dpa) mitgeteilt. Dies stellt ein ziemlich unübliches Verfahren der Mitteilung zukünftigen Regierungshandelns dar. Laut dpa wolle das Ministerium „im Einzelfall“ den Import von Jagdtrophäen auch ganz verbieten, insbesondere dann, „wenn Zweifel an Nachhaltigkeit und Legalität der Jagd bestehen“. Dies ist nichts anderes als die Bestätigung einer seit Jahrzehnten bestehenden Praxis, wobei jedoch im Rechtsstaat die Exekutive „Zweifel“ durch Fakten belegen muss.

Nach Presseberichten hat die FDP Ministerin Lemke allerdings bereits hinsichtlich allgemeiner Importverbote in die Schranken verwiesen. So schreibt die Süddeutsche Zeitung, der jagdpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Karlheinz Busen, habe in Berlin gesagt: „Zur Trophäenjagd haben wir im Koalitionsvertrag bewusst keine Regelung getroffen. Es wird in dem Bereich nur das umgesetzt, was im Koalitionsvertrag vereinbart steht.“ Weiter habe er ausgeführt: „Jagd ist gelebter Natur- und Artenschutz. Jagdreisen stärken das Bewusstsein für gesunde Wildbestände in anderen Ländern – und bringen zudem mehr Wohlstand. Daher ist der Vorschlag eines Verbots oder einer Einschränkung der Trophäenjagd kontraproduktiv und wird nicht umgesetzt.

rdb

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