Seit Mitte Juni werden einige tausend Wildtiere aus der privaten Save-Conservancy in Simbabwe in den Zinave-Nationalpark in Mosambik umgesiedelt.
Nachhaltiger Jagdtourismus hat im Save Hegegebiet zu hohen Wildbeständen geführt. Deshalb verschenkt ein privater Landbesitzer die Tiere an den Nationalpark. Dort war das Wild zwar in der Theorie völlig geschützt, wurde aber in Wirklichkeit weg gewildert. Dass bejagte Gebiete in Afrika zu viele Tiere haben, Nationalparks mit Totalschutz aber keine, sollten eigentlich den Kritikern der Auslandsjagd zu denken geben.
Aus politischen Gründen übereignet der Landbesitzer die Wildtiere zunächst der Regierung von Simbabwe. Als persönliches Geschenk von Präsident Mugabe werden sie dann an die Regierung von Mosambik weiter verschenkt.
Shuvai Ben Mahofa (Foto: Privat)
Doch mit der staatlich genehmigten Umsiedlung ist erst einmal Schluss. 25 Soldaten sind im Save-Hegegebiet erschienen und haben die Umsiedlung der verbleibenden 1949 Tiere einschließlich 30 Elefanten trotz Genehmigung gestoppt. Verantwortlich ist die umstrittene Gouverneurin und Staatsministerin Shuvai Ben Mahofa von der herrschenden Staatspartei ZANU. Mahofa wird derzeit beschuldigt, drei Nashörner auf dem von ihr illegal besetzten Land in der Save Conservancy gewildert zu haben. Ihre jetzige Aktion dient wohl der Ablenkung.
„Ich will bei Parteiversammlungen mit Mugabe Elefantenfleisch verzehren („swallow“)“, wurde sie von der simbabwischen Nachrichtenagentur „Zimeye“ zitiert. Offenbar wird bei Versammlungen der Staatspartei ZANU, vor allem wenn Präsident Mugabe anwesend ist, den Teilnehmern Elefantenfleisch vorgesetzt. Dies sei gefährdet, wenn die Elefanten nach Mosambik umgesiedelt werden, so Mahofa. Die Aussage ist nicht nachvollziehbar, da die fraglichen Elefanten auf Privatland stehen und Elefantenfleisch für Parteiversammlungen aus staatlichen Gebieten angeliefert wird. Aber Entscheidungen und Maßnahmen der seit 37 Jahren diktatorisch herrschenden Regierungspartei ZANU entziehen sich nicht selten jeglicher Logik. Mahofa ist eine sehr problematische Politikerin, die sich an Landbesetzungen bereichert hat und der eine Abneigung gegen Natur- und Artenschutz nachgesagt wird.
Vertreter der Save-Hegegemeinschaft wollten sich im Augenblick nicht öffentlich äußern, bestätigten aber, dass Soldaten die Umsiedlung gestoppt haben und der bei der Umsiedlung verwendete Helikopter nicht fliegen darf. Sie bekräftigten jedoch ihre Absicht, weitere 4.000 Wildtiere für den Wiederaufbau des Zinave-Nationalparks zu stiften. Dies unterstreiche den beispielhaften Erfolg des Wildtier-Managements in Save, der vor allem auf der nachhaltigen Jagd beruhe.
rdb
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